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Während Corona haben wir uns das ja alle schön abgewöhnt: Sich die Hand zu geben. Jetzt machen das aber doch wieder viele. Und genau darum ging es am 14. Febr. 2024 in der BürgerUniversität Coesfeld im WBK mit dem Soziologe Thomas Loer.... more
Während Corona haben wir uns das ja alle schön abgewöhnt: Sich die Hand zu geben. Jetzt machen das aber doch wieder viele. Und genau darum ging es am 14. Febr. 2024 in der BürgerUniversität Coesfeld im WBK mit dem Soziologe Thomas Loer.
Maike Gecks von Radio Kiepenker führte ein Interview mit Thomas Loer; daraus wurden zwei (mit Äußerungen der Moderatoren Kirsten Mews und Ansgar Borgmann zusammengeschnittene) Passagen gesendet.
Annulled reciprocity. Reflections on a central aspect of National Socialist extermination practice based on the analysis of a photograph from Auschwitz. – Analysing one of the notorious four Auschwitz photographs taken by members of a... more
Annulled reciprocity. Reflections on a central aspect of National Socialist extermination practice based on the analysis of a photograph from Auschwitz. – Analysing one of the notorious four Auschwitz photographs taken by members of a so-called Sonderkommando the author reveals the structure of annulled reciprocity as the core of the nazi practice of extermination. The research on this topic is one of the most challenging scholarly works in the humanities and social sciences: to understand and to explain the possibility of what must be called ›the real evil‹ causing speechles horror (H. Arendt). The analysis of the photograph showing members of the ›Sonderkommando‹ operating with a mass of corpses is a fortiori challenging because of the undeniable paradoxical entanglement of victimhood and guilt. Using the method of Objective Hermeneutics (U. Oevermann) the article reconstructs the meaning of the photo step by step. This meticulous examination discloses that the members of the ›Sonderkommandos‹ live a vita perversa by saving their own lifes through annulling reciprocity towards the victims and by that ›losing their quality of a human being‹ (Vercors) themselves – and it explains that it is by the extermination camp’s specific structure of being a mundus absurdus that they are compelled to do so. Furthermore the article advocates the relevance of data like the photograph which phenomenally and hauntingly show the structure the conceptualisation of which takes so much scrutinising analytical effort.
Falldarstellungen aus der Sozialen Arbeit werden schriftlich kommentiert. Die Problematik dieser Kommunikationsform wird auf die Frage der Supervision bezogen.
Der vorliegende Band der Reihe "Objektive Hermeneutik in Wissenschaft und Praxis" führt am Beispiel von drei vom Typus, vom Entstehungs- und vom Verwendungszusammenhang her unterschiedlichen Photos aus verschiedenen... more
Der vorliegende Band der Reihe "Objektive Hermeneutik in Wissenschaft und Praxis" führt am Beispiel von drei vom Typus, vom Entstehungs- und vom Verwendungszusammenhang her unterschiedlichen Photos aus verschiedenen Forschungszusammenhängen detailliert in die objektiv-hermeneutische Analyse von Photographien ein. Dabei werden auch Konstitutionstheorie und Methodologie so dargestellt, dass die Arbeit mit der Forschungsmethode Objektive Hermeneutik und ihr Erlernen fundiert und fasslich möglich sind. Dem für die Methode zentralen Prinzip der Sachangemessenheit folgt der Band, indem bei der Auswertung der Photographien materiale Fragestellungen bearbeitet werden: (A) die Rekonstruktion neutraler Reziprozität (ähnlich der zivilen Unaufmerksamkeit gemäß Erving Goffman), (B) die Rekonstruktion der politischen Kommunikation via Selfies als eines eigenen Typus der Kommunikation und (C) die Rekonstruktion einer Praxis, von der Georges Didi-Huberman mit Recht sagt, dass sie alle Anthropologie übersteigt. Die Darlegung setzt bei der Planung der Forschung an, behandelt die Fragen der Fallauswahl, der Selektion des Datentypus und der Erhebung, die spezifischen Fragen der Analyse von Photographien und die besondere Form der Ergebnisdarstellung. Eine Liste publizierter objektiv-hermeneutischer Photographieanalysen und ein Glossar zu Begriffen der Objektiven Hermeneutik ergänzen die Darstellung.

Mit Exkursen…
…zu Begriff und Terminus der Interpretation
…zur Frage von Sichtbarkeit, Notation und Beschreibung
…zum Begriff der strukturellen Reziprozität
…zu den Begriffen der Normalität und der Normalisierung
…zum Phänomen der Bestattung
Der vorliegende Band der Reihe "Objektive Hermeneutik in Wissenschaft und Praxis" führt am Beispiel von Forschungsgesprächen mit Hundehaltern detailliert in die objektiv-hermeneutische Analyse von Interviews ein. Dabei werden auch... more
Der vorliegende Band der Reihe "Objektive Hermeneutik in Wissenschaft und Praxis" führt am Beispiel von Forschungsgesprächen mit Hundehaltern detailliert in die objektiv-hermeneutische Analyse von Interviews ein. Dabei werden auch Konstitutionstheorie und Methodologie so dargestellt, dass die Arbeit mit der Forschungsmethode Objektive Hermeneutik und ihr Erlernen fundiert und fasslich möglich ist. Dem für die Methode zentralen Prinzip der Sachangemessenheit folgt der Band, indem bei der Auswertung der Forschungsgespräche eine materiale Fragestellung bearbeitet wird: die Rekonstruktion von Habitusformation und Deutungsmuster von Hundehaltern und, im Zuge einer Strukturgeneralisierung, die begriffliche Bestimmung der Mensch/Hund-Beziehung. Die Darlegung setzt bei der Planung der Forschung an, behandelt die Fragen der Fallauswahl, der Selektion des Datentypus und der Erhebung, die spezifischen Fragen der Analyse von Interviews und die besondere Form der Ergebnisdarstellung.
Eine Liste publizierter objektiv-hermeneutischer Interviewanalysen und ein Glossar zu Begriffen der Objektiven Hermeneutik ergänzen die Darstellung.
Mit Exkursen…
…zu Begriff und Terminus der Interpretation
…zur Relevanzregel
…zur Nicht-Muttersprachlichkeit
…zur Länge der Analyseeinheit
…zum Terminus der Kommunikation
…zur strukturellen Wahrscheinlichkeit
…zur Unterscheidung von objektiver Bedeutung und objektivem Sinn
…zum Duzen
…zur Rezensregel
…zum Principle of Charity
…zum Adverb resp. zur Partikel ‚also‘
…zum Begriff der Habitusformation
Die Sache der Reziprozität findet sich in alltäglichen Phänomenen wie dem des Grüßens und des Sich-Verabschiedens, des Dankens und des Schenkens. Um sie auf den Begriff zu bringen, wird ihr in diesem Lehrbuch zunächst exemplarisch... more
Die Sache der Reziprozität findet sich in alltäglichen Phänomenen wie dem des Grüßens und des Sich-Verabschiedens, des Dankens und des Schenkens. Um sie auf den Begriff zu bringen, wird ihr in diesem Lehrbuch zunächst exemplarisch nachgespürt, indem Protokolle der alltäglichen Phänomene mit der Objektiven Hermeneutik analysiert werden. So wird ein erster Begriff struktureller Reziprozität entwickelt. Mit diesem Begriff im Gepäck wird sodann eine Reise durch die Explikationen von Reziprozität durch M. Mauss, C. Lévi-Strauss und M. Hénaff unternommen. Sie entwickeln anhand ethnographischen Materials und philosophischer Reflexionen Begriffe von Gabe und generalisiertem Tausch. Diese Begrifflichkeit wird nach einer Re-Analyse des Materials und nach argumentativer Überprüfung der Reflexionen mit den zuvor gewonnenen Erkenntnissen konfrontiert. So wird ein empirisch gesättigter und theoretisch plausibler Begriff der strukturellen Reziprozität gewonnen. Im Verlauf der Darstellung wird immer wieder auf leicht zugängliche Phänomene hingewiesen, die den Lesern des Lehrbuchs Forschungsmöglichkeiten zur Prüfung und Anreicherung der Argumentation bieten.
Die Sache der Reziprozität findet sich in alltäglichen Phänomenen wie dem des Grüßens und des Sich-Verabschiedens, des Dankens und des Schenkens. Überall dort und in vielen weiteren Phänomenen erkennen die Akteure sich wechselseitig als... more
Die Sache der Reziprozität findet sich in alltäglichen Phänomenen wie dem des Grüßens und des Sich-Verabschiedens, des Dankens und des Schenkens. Überall dort und in vielen weiteren Phänomenen erkennen die Akteure sich wechselseitig als Personen an. Um die Sache der Reziprozität auf den Begriff zu bringen, wird ihr zunächst exemplarisch nachgespürt, indem Protokolle dieser alltäglichen Phänomene mit der Objektiven Hermeneutik analysiert werden. So wird ein erster Begriff struktureller Reziprozität entwickelt: Durch die bloße durch sie selbst wahrnehmbare Ko-Präsenz von zwei oder mehr Angehörigen der Gattung Mensch sind diese so aufeinander bezogen, dass das, was auch immer einer von ihnen tut, objektiv ein Bezugnehmen auf den anderen darstellt und ihm und damit zugleich sich selbst einen Ort im geteilten Universum der Gattung zuweist. Mit diesem Begriff im Gepäck wird sodann eine Reise durch die systematisierenden Deutungen, theoretischen Explikationen und philosophischen Systematisierungen von Reziprozität durch Marcel Mauss, Claude Lévi-Strauss und Marcel Hénaff unternommen. Auf dieser Reise wird deren anhand ethnographischen Materials und philosophischer Reflexionen entwickelte Begrifflichkeit von Gabe und generalisiertem Tausch mit den an alltäglichen Phänomenen zunächst gebildeten, an der Re-Analyse von Teilen des Materials und der argumentativen Überprüfung der Reflexionen weiterentwickelten eigenen Erkenntnissen konfrontiert. So wird ein empirisch gesättigter und theoretisch weiterentwickelter Begriff der strukturellen Reziprozität gewonnen. Im Verlauf der Darstellung wird immer wieder auf leicht zugängliche Phänomene hingewiesen, die den Studenten Forschungsmöglichkeiten zur Prüfung und Anreicherung der Argumentation bieten.
"Nichts im Leben ist so gewiss wie der Tod und die Tatsache, dass jeder sterben muss. Gleichzeitig ist kein zum Leben gehörendes Phänomen so unbekannt und so sehr mit projektiven Deutungen versehen wie eben das des Sterbens und des Todes.... more
"Nichts im Leben ist so gewiss wie der Tod und die Tatsache, dass jeder sterben muss. Gleichzeitig ist kein zum Leben gehörendes Phänomen so unbekannt und so sehr mit projektiven Deutungen versehen wie eben das des Sterbens und des Todes. In der vorliegenden Studie wird auf der Grundlage eines Erinnerungsprotokolls die Struktur einer Erfahrung, die in der vielfältigen Literatur dazu als „Nah-Tod-Erfahrung“ bezeichnet wird, rekonstruiert. Dabei wird den methodischen Schwierigkeiten der Erforschung solcher Grenzerfahrungen durch eine detaillierte Sequenzanalyse Rechnung getragen. Die bisherige Literatur bewegt sich einerseits zwischen dem Pol praktischer Interessen – etwa dem Versuch, ein Leben nach dem Tod ‚wissenschaftlich zu beweisen‘ – und dem Pol wissenschaftlicher Demystifikationsversuche, andererseits zwischen dem Pol der Behauptung von universellen Erfahrungsmustern und dem Pol der Reduktion der Erfahrung auf je kulturspezifische Konstruktionen.
Demgegenüber werden in der vorliegenden Studie die Erfahrung der nicht vorstellbaren Gegenstandslosigkeit im Sinne der völligen Abwesenheit von allem, die Erfahrung der nicht vorstellbaren Einsamkeit im Sinn der völligen Abwesenheit von anderen und die Erfahrung des nicht vorstellbaren Selbst-nicht-mehr-da-Seins als der universelle Kern der Sterbenserfahrung, als ihr Handlungs- und Deutungsproblem erwiesen. Dies erlaubt, die vielfältigen Beschreibungen der sogenannten „Nah-Tod-Erfahrungen“ als je kulturspezifische Antworten darauf zu begreifen. Eine in der Konstitution der Gattung Mensch begründete universelle Struktur des Sterbens muss also mit den notwendigerweise kulturspezifischen Inhalten seiner Erfahrung und Deutung zusammengedacht werden.
Da Sterben nur als inkomplettes Spuren hinterlässt, die methodisch aufgeschlossen werden können, sind Aussagen über die Erfahrung des eigenen Todes nicht möglich; gleichwohl nähert sich die Studie unaufgeregt und sorgfältig den ‚Zugängen zur Festung des Todes‘ (Montaigne) soweit an, wie dies nur möglich ist, und erlaubt es dem Leser so, sich eine fundierte Vorstellung vom Unvorstellbaren zu erarbeiten."
Die vorliegende Studie zu den konstitutionstheoretischen und methodologischen Grundlagen und methodischen Möglichkeiten der Erforschung der eigenlogischen Struktur von Städten ist hervorgegangen aus einer Auftragsarbeit für den LOEWE... more
Die vorliegende Studie zu den konstitutionstheoretischen und methodologischen Grundlagen und methodischen Möglichkeiten der Erforschung der eigenlogischen Struktur von Städten ist hervorgegangen aus einer Auftragsarbeit für den LOEWE Schwerpunkt »Eigenlogik der Städte« im Bereich Stadtforschung an der Technischen Universität Darmstadt. Ausgehend von vielfältigen, klassischen und zeitgenössischen Versuchen, den Gegenstand ›Stadt‹ auf den Begriff zu bringen wird für die empirische Erforschung der Besonderheit von Städten ein Rahmen entwickelt. Dabei steht im Fokus, was sich uns als Eigenheit der Städte mitteilt. Gleichwohl wird zunächst die Frage nach der Konstitution des Gegenstands ›Stadt‹ gestellt und auf überraschende Weise beantwortet: Stadt ist die Lösung des Problems des Auf-Dauer-Stellens eines (per definitionem) nicht autarken Ortes. Dabei ist Ort – etymologisch zu verstehen als Handlungs-, ja Entscheidungsort noch ungeschieden zwischen seinem sozial-räumlichen und physkalisch-räumlichen Sinn – als Ort des religiösen, politischen und/oder ökonomischen Entscheidens zu begreifen, der als dieser ein Ort des Übergangs ist und von daher nicht sich selbst genügend, im Wortsinn: autark, bestehen kann. Entsprechend stellt eine spezifische Stadt einen Fall von städtischem Siedeln als Antwort auf das Problem der Versorgung eines spezifischen nicht autarken Ortes dar, der religiösen, politischen oder ökonomischen Charakters ist – empirisch meist eine Mischung davon. Daraus ergibt sich die methodologische Bestimmung einer spezifischen Stadt als Fall, als eigenlogischer Struktur, die sich als Antwort auf das spezifische konstitutive Handlungsproblem herausbildete. Methodische Erkenntnis dieses Falles als individueller Gestalt muss uns in die Lage versetzen, das Individuelle an ihrer Gestalt auf den Begriff zu bringen, ohne es schlicht unter die gängigen Kategorien der Forschung über Gesellschaft zu subsumieren. Eine solche Methode muss rekonstruktiv die spezifische Selektivität, die von der jeweiligen ›Stadt‹ ausgeht und in der sie sich ausdrückt, bestimmen und so eben die eigenlogische Struktur, die diese Selektivität generiert, konzeptuell fassbar machen. Wie dies möglich ist, wird hier begründet und dargelegt.
Abstract Entrepreneurial acting expresses moving aspects of acting at all in an intensified manner. Decision making and performing, self justification and responsibility, innovation and continuity, which are aspects of acting, show... more
Abstract
Entrepreneurial acting expresses moving aspects of acting at all in an intensified manner. Decision making and performing, self justification and responsibility, innovation and continuity, which are aspects of acting, show themselves purified and in a specific constellation. In different dimensions – such as autonomy, crisis, personality, innovation, perception of gestalt – the entrepreneur demonstrates to be a virtuoso of autonomous risky decisions for new ways, decisions, which are grounded in personal experience and open perception. How did different entrepreneurial personalities become what they are?

Zusammenfassung
Im unternehmerischen Handeln kommen Momente von Handeln überhaupt in gesteigerter Weise zum Ausdruck. Entscheidung und Vollzug, Selbstrechtfertigung und Verantwortung, Innovation und Kontinuität als Aspekte von Handeln treten in raffinierter Gestalt und in besonderer Konstellation auf. In verschiedenen Dimensionen – etwa Autonomie, Krise, Personalität, Innovation, Gestaltwahrnehmung – erweist sich der Unternehmer als ein Virtuose autonomer riskanter Entscheidung für neue Wege, die in persönlicher Erfahrung und Weltwahrnehmung gründet. Wie wurden unterschiedliche Unternehmerpersönlichkeiten wie sie sind? Eine exemplarische Betrachtung biographischer Konstellationen beleuchtet dies schlaglichtartig.
Was ist eine Region? Diese Frage ist im Zuge des 'spatial turn' in den Sozialwissenschaften bis heute unbeantwortet. In diesem Buch wird der Begriff der Region auf empirischer Grundlage expliziert: Eine Region ist eine soziokulturelle... more
Was ist eine Region? Diese Frage ist im Zuge des 'spatial turn' in den Sozialwissenschaften bis heute unbeantwortet. In diesem Buch wird der Begriff der Region auf empirischer Grundlage expliziert: Eine Region ist eine soziokulturelle Einflussstruktur. Diese Struktur bildet sich in der Lösung von spezifischen Handlungsproblemen heraus, als mit denen konfrontiert die Bewohner eines Raumes sich erfahren, und sie bestimmt als eine Habitusformation ihr alltägliches Handeln. Diese Begriffsbestimmung entwickelt der Autor aus einer detailreichen empirischen Studie über das Ruhrgebiet. Der empirische Fall wird dabei in eine neue Perspektive gerückt: Befreit von der Fixierung auf die Industriekultur und den aktuellen Strukturwandel deckt die Studie weit zurückliegende historische Konstellationen auf. Auf diese Weise zeigen sich charakteristische Züge der Region Ruhrgebiet – etwa die Vergemeinschaftungsorientierung oder die 'Malocherhaltung' – als Momente einer Fallstruktur von langer Dauer.
Abstract Sociologically, entrepreneurial action is of the type that, under the conditions of the modern world, can be seen as an example of any action at all, since it combines a readiness to take risky decisions with a claim to rational... more
Abstract
Sociologically, entrepreneurial action is of the type that, under the conditions of the modern world, can be seen as an example of any action at all, since it combines a readiness to take risky decisions with a claim to rational reliability: as such, entrepreneurs can just as little avoid seeking and promoting innovations as they are able to dispense with a rational consideration and material assessment of their potentialities and of the prospects for their action to succeed. In order to be able to act in this way, the person concerned needs to possess specific characteristics. These are described in the context of their interrelationship with the type of action for which Joseph Schumpeter provided crucial pointers.

Zusammenfassung
Unternehmerisches Handeln ist soziologisch gesehen ein Typus des Handelns, der unter den Bedingungen der Moderne exemplarisch für Handeln überhaupt stehen kann, verbindet es doch Freimut zu riskanter Entscheidung mit dem Anspruch auf rationale Verlässlichkeit: Der Unternehmer kann ebenso wenig umhin, Neuerungen zu suchen und zu fördern wie er dabei auf berechnende Berücksichtigung und materiale Würdigung seiner Möglichkeiten und der Erfolgschancen seines Handelns verzichten kann. Um so handeln zu können, bedarf es habitueller Voraussetzungen auf Seiten des Handelnden. Diese werden in ihrer Wechselbeziehung zu dem Handlungstypus, für dessen Gestalt Joseph Schumpeter entscheidende Hinweise gab, dargestellt.
103 Milliarden DM wurden 1999 im sozialen Bereich ausgegeben, ein Betrag, über dessen sinnvolle Verwendung nicht erst seit der Finanzknappheit der öffentlichen Hand diskutiert wird. Die aktuellen, betriebswirtschaftlichen Reformversuche... more
103 Milliarden DM wurden 1999 im sozialen Bereich ausgegeben, ein Betrag, über dessen sinnvolle Verwendung nicht erst seit der Finanzknappheit der öffentlichen Hand diskutiert wird. Die aktuellen, betriebswirtschaftlichen Reformversuche müs­sen fehlschlagen, weil sie das grundlegende Handlungsproblem des Personals der Sozialverwaltungen nicht ausreichend be­rücksichtigen. Unklare Zielvorgaben und divergierende Vorstel­lungen über adäquate Hilfe erschweren die Arbeit zusätzlich. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden mit ihren Problemen weitgehend alleingelassen und entwickeln spezifische Handlungsstrategien, um ihre komplexen Auf­ gaben zu bewältigen. Die Studie ist ein Beitrag zu einer grundlegenden Diskussion um Arbeitsbedingungen, Professionalisierungsansätze und Zielvorgaben in der Arbeit der sozialen Ämter und der Sozialpolitik insgesamt.
Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit würde einerseits in ihren theoretischen Generalisierungen weiterführen und in der aus ihnen folgenden Kritik an konkurrierenden Positionen radikaler und konkreter, andererseits in der Darstellung... more
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit würde einerseits in ihren theoretischen Generalisierungen weiterführen und in der aus ihnen folgenden Kritik an konkurrierenden Positionen radikaler und konkreter, andererseits in der Darstellung der Durchführung der Forschung weniger pedantisch und für den Leser mühsam sein können, wenn sie nicht zum einen den akademischen Zweck der Promotion verfolgt, zum anderen nicht — und dies ist der gewichtigere Grund — eine Pilotfunktion, v.a. auf dem methodischen Gebiet, hätte. Die Weiterführungen auf den theoretischen Gebieten, die hier thematisch sind: Theorie künstlerischen Handelns, materialistische Theorie der Konstitution von Erfahrung, Konstitutionstheorie für die Wissenschaften von der sinnstrukturierten Welt (inbegriffen der Konstitutionstheorie von Praxis als Gegenstand und damit der Theorie der realen Konstitution von Praxis), werden vom Autor gegenwärtig sowohl in emprischen Forschungen als auch in Auseinandersetzungen mit den gängigen Entwürfen zur Kultursoziologie bearbeitet. So wenig davon momentan in durchgeführter Form vorliegt, soviel ist doch schon zu sagen: die Kultursoziologie ist von Grund auf zu reformulieren, wenn anders sie ihren Gegenstand überhaupt will fassen können. Die in der empirischen Forschung in materialer Rekonstruktion der Sache selbst durchzuführende Modellbildung, wie sie hier exemplarisch vorgelegt wird, ist, wenn nicht der einzige Weg, so doch die via regia zu dieser notwendigen Reformulierung, die der selbstgenügsamen Systembastelei auf der einen Seite, der höchst anspruchsvollen Produktion von Trivialitäten auf der anderen Seite ein Ende bereiten und weitere aufschlußreiche Forschung, der es weder um die positivistische Verdopplung der Fakten, noch bloß um ideologiekritsche Entlarvung geht, erst ermöglichen wird.
Einige Politiker der Ampelkoalition haben sich in den Wochen seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in ähnlicher Weise zu den erwogenen Sanktionen geäußert, was die Frage nach dem darin zum Ausdruck kommenden... more
Einige Politiker der Ampelkoalition haben sich in den Wochen seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in ähnlicher Weise zu den erwogenen Sanktionen geäußert, was die Frage nach dem darin zum Ausdruck kommenden Politikverständnis aufwirft.
Dies wird hier im Hinblick auf seine ökonomischen und politischen Implikationen, insbesondere im Hinblick darauf, was es heißt, angesichts des russischen Angriffskrieges Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmungsrecht solidarisch einzutreten, diskutiert.
Zusammenfassung Es wird zunächst deutlich gemacht, dass für die Gattung Mensch strukturelle Reziprozität konstitutiv ist. Sie stiftet Gemeinschaft und bildet Personen heraus. Die Antworten der je spezifischen Kulturen darauf lassen... more
Zusammenfassung
Es wird zunächst deutlich gemacht, dass für die Gattung Mensch strukturelle Reziprozität konstitutiv ist. Sie stiftet Gemeinschaft und bildet Personen heraus. Die Antworten der je spezifischen Kulturen darauf lassen sich danach unterscheiden, ob sie inhaltlich positiv, negativ oder neutral sind. Gemeinschaft wird durch wechselseitig angenommene Personen konstituiert; dies führt zu der Frage, in welcher Form diese wechselseitige Annahme des Anderen in modernen Gesellschaften materiell angemessen und förderlich realisiert werden kann. Die aus dem Geist der Demokratie erwogene Antwort ist das Bedingungslose Grundeinkommen. Das innere Passungsverhältnis von Reziprozität und diesem Vorschlag zur Umgestaltung unseres modernen Sozialstaats wird abschließend beleuchtet.

Abstract
Structural reciprocity is constitutive for the human species. It founds community and moulds persons. The answers to this given by specific cultures can be differentiated as performing reciprocity positively, negatively, or neutrally. Community is constituted by reciprocal acceptance of persons. This yields the question how reciprocal acceptance of the other could be realised materially adequately and empoweringly. Inspired by democracy the answer to this question debated here is the idea of an unconditional basic income. Concludingly how reciprocity and this suggestion for a readjustment of our modern social state fall into place will be discussed.
Um ein Gedicht von Eugen Gomringer, das an einer Außenwand der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin angebracht worden war, gab es eine umfangreiche öffentliche Debatte. Dabei wurde lediglich der Inhalt des Gedichts berücksichtigt: als... more
Um ein Gedicht von Eugen Gomringer, das an einer Außenwand der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin angebracht worden war, gab es eine umfangreiche öffentliche Debatte. Dabei wurde lediglich der Inhalt des Gedichts berücksichtigt: als diskriminierend, da in ihm Frauen als Gegenüber der Bewunderung erwähnt werden. Und die Verteidiger der Anbringung an der Wand sahen lediglich darin, dass das Gedicht so, d. h. aus Gründen der political correctness abgelehnt wurde, abstrakt einen unzulässigen Eingriff in die Freiheit der Kunst im allgemeinen. Das Gedicht qua Gedicht spielte keine Rolle. Ob und ggf. warum das Gedicht zu Recht als „eines der bedeutenden Gedichte der modernen Lyrik“ gilt und was eigentlich die pragmatische Rahmung der Präsentation für ein Gedicht bedeutet, blieb ungefragt. Zur Beantwortung dieser nicht unerheblichen Fragen wird in dem vorliegenden Beitrag zunächst das Gedicht selbst analysiert und dann die pragmatische (Um-) Rahmung untersucht. Beide Analysen verfahren nach der Methode die Objektive Hermeneutik. Dabei zeigt sich, dass es sich bei dem Gedicht um ein autonomes Kunstwerk handelt, das dem Leser Welt eröffnet. In der Präsentation aber wie in der Debatte darum wird es auf eine seinen Werkcharakter missachtende und es so ruinierende Weise instrumentalisiert. Dazu trägt auch bei, dass das im Gedicht thematische Geschlechterverhältnis über den Gender-Leisten der Geschlechterdiskriminierung geschlagen wird, wodurch die Dimensionen der Geschlechterspannung, die in dem Gedicht nicht nur zum Ausdruck gebracht, sondern zugleich in einer sinnlichen Gestalt als konkrete Reziprozität erfahrbar gemacht werden, auf eine: die der Ungleichheit, reduziert werden. Diese Reduktion wird nicht durch das Gedicht, aber durch seine plakative Präsentation nahegelegt; diese macht, was die Debatte dann aufnimmt, aus dem Gedicht – so oder so – ein Menetekel und setzt es herab zum geistlosen Götzen der leerlaufenden Aufmerksamkeit.
Abstract The article was provoked by a systematic difference between two reconstructed meanings of the same utterance at two different positions in a text that occured during its analysis. The terms ‚objektive Bedeutungsstruktur‘... more
Abstract
The article was provoked by a systematic difference between two reconstructed meanings of the same utterance at two different positions in a text that occured during its analysis. The terms ‚objektive Bedeutungsstruktur‘ (objective structure of meaning) and ‚latente Sinnstruktur‘ (latent structure of sense), used in Objective Hermeneutics, seem to yield a terminological solution to this problem. But due to the complexity of this pair of terms – it amalgamates three different oppositions – some irritation remains. The article gives an outline of the terms introduced by Ulrich Oevermann, then presents the remaining conceptual problem by analysing parts of a research conversation. Finally a conceptual and terminological solution, referring to Frege’s distinction between meaning and sense, is presented. Conceptually telling apart (a) manifest and latent meaning, (b) objective meaning constituted by rules and subjective, intentional meaning and (c) an utterance’s objective structure of sense and its comprehensive objective structure of meaning, allows to avoid the mingling to be found in the eponymous distinction.


Zusammenfassung
Ein systematischer Unterschied zwischen der Rekonstruktion der Bedeutung derselben Äußerung an zwei verschiedenen Sequenzstellen gab Anlass, seine begriffliche Fassung zu erarbeiten. In der Objektiven Hermeneutik scheint mit der Gegenüberstellung von ‚objektiver Bedeutungsstruktur‘ und ‚latenter Sinnstruktur‘ ein terminologischer Vorschlag hierfür vorzuliegen. Dieser ruft jedoch aufgrund seiner Komplexität – er amalgamiert drei verschiedene Oppositionen – Irritationen hervor. Der Beitrag skizziert zunächst die Verwendung der von Ulrich Oevermann eingeführten Termini, sodann wird anhand einer materialen Analyse das Klärungsproblem herausgestellt; schließlich wird mit Bezug auf Freges Unterscheidung von Bedeutung und Sinn ein Vorschlag zur begrifflichen und terminologischen Fassung des Unterschieds gemacht. Der begriffliche Unterschied von (a) manifester und latenter Bedeutung, (b) objektiv regelkonstitutierter und subjektiv gemeinter Bedeutung und schließlich (c) objektiver Sinnstruktur einer Äußerung und ihrer umfassenden objektiven Bedeutungsstruktur kann ohne die Konfundierung in der titelgebenden Unterscheidung terminologisch gefasst werden.
In contrast to two reviewed articles it is shown that it is necessary to clarify what can be hold as ‘knowledge-oriented communication’ (‘erkenntnisorientierte Kommunikation’) and that the articles yield methodically untenable... more
In contrast to two reviewed articles it is shown that it is necessary to clarify what can be hold as ‘knowledge-oriented communication’ (‘erkenntnisorientierte Kommunikation’) and that the articles yield methodically untenable conclusions; this necessitates to criticise the conceptualisation of ‘discourse’. Furthermore the assumption of a ‘doctrinal model of teaching’ is confronted with a dialectical relation of lore and teaching. – Concerning the second article a crtique of the reduction of the concept of gestalt of expression, of the concepts of case structure and structure of meaning and of the concept of opening parameter is given, the last one producing a misconception of certifiable data as being not analysable reconstructively. Certifiable data (testierbare Daten) conceived of as an objectified sequence of decisions is told apart from certifiable data conceived of as objectified problems of acting. The proposed alternative for methodical reconstruction: construction by an aesthetic judgement, is shown as requiring methodical analysis if science shall not be abandoned at all. – In summary in contrast to the criticised articles a rigid concept of method and objectivity is defended.

Gegenüber zwei hier kritisierten Aufsätzen wird die Notwendigkeit einer Klärung der Frage, was konstitutionstheoretisch (und methodologisch) als ‚erkenntnisorientierte Kommunikation‘ gelten kann, gezeigt und eine Kritik an methodisch nicht haltbaren Schlüssen sowie an der begrifflichen Bestimmung ihres Gegenstands ‚Diskurs‘geübt. Zudem wird die Annahme eines ‚doktrinalen Unterrichtsmodells‘ kritisiert und ihm ein dialektisches Verhältnis von Lehre und Unterricht gegenübergestellt. – An dem zweiten Beitrag wird gegenüber einem verkürzten Begriff der Ausdrucksgestalt, der Vermengung der Begriffe der Fallstruktur und der Sinnstruktur und einem verkürzten Begriff der Eröffnungsparameter herausgearbeitet, dass die in testierbaren Daten sich objektivierenden Entscheidungen als sequenzanalytisch rekonstruierbare Objektivationen der Fallstrukturgesetzlichkeit begriffen werden müssen. Die Unterscheidung von testierbaren Daten als Objektivation einer Folge von Entscheidungen und als Objektivationen von Handlungsproblemen wird eingeführt. Die Konstruktion aufgrund eines ästhetischen Urteils wird als ihrerseits notwendig methodisch überprüfbar dargelegt, wenn anders Wissenschaft nicht aufgegeben werden soll. – Insgesamt wird somit gegen die kritisierten Beiträge für das Festhalten an einem harten Begriff von Methode und Objektivität und die unablässige und achtsame Arbeit des Begriffs plädiert.
Notes on the concept ‚form of expression‘ (Ausdrucksgestalt) Out of the researcher’s studio the author tries to clarify the concept of Ausdrucksgestalt. Starting off from an explanation of the concept by Ferdinand Zehentreiter the... more
Notes on the concept ‚form of expression‘ (Ausdrucksgestalt)
Out of the researcher’s studio the author tries to clarify the concept of Ausdrucksgestalt. Starting off from an explanation of the concept by Ferdinand Zehentreiter the conceptualisation of Ausdrucksgestalt, text and protocoll is scrutinised. Thereby the version of the concept eyed by Ulrich Oevermann is defended because it allows to see subjectivity at work even in the acting seemingly most heterogeneous. By this subjectivity is kept from being reduced onto an entity of spontaneity.

Der Aufsatz stellt Überlegungen aus der Forschungswerkstatt dar und versucht, über den Begriff der Ausdrucksgestalt Klarheit zu erlangen. Ausgehend von einer Darlegung Ferdinand Zehentreiters wird die Begrifflichkeit um Ausdrucksgestalt, Text und Protokoll einer genaueren Betrachtung unterzogen. Dabei wird die von Ulrich Oevermann visierte Fassung des Begriffs verteidigt, da diese Subjektivität noch im scheinbar heterogensten Handeln im Werke erkennt und eine Reduktion von Subjektivität auf das Subjekt als Spontaneitätsinstanz vermeidet.
Eine Reihe von Neuerscheinungen widmete sich der in letzter Zeit zunehmend genutzten Möglichkeit, die Datenbasis interpretativer Sozialforschung durch die Erhebungstechnik der Videoaufzeichnung (und überhaupt visueller Daten) zu... more
Eine Reihe von Neuerscheinungen widmete sich der in letzter Zeit zunehmend genutzten Möglichkeit, die Datenbasis interpretativer Sozialforschung durch die Erhebungstechnik der Videoaufzeichnung (und überhaupt visueller Daten) zu erweitern. Um das Potential dieser Erweiterung einschätzen zu können und die – meist überhöhten – Ansprüche, die mit dieser Erweiterung verbunden sind, indem sie ihr Eigenständigkeit auf der methodischen Ebene zusprechen, ohne dies methodologisch auszuweisen, zu verstehen und angemessen zu würdigen, wird die Sache der Videoaufzeichnungen in der interpretativen Sozialforschung, rückgebunden an methodische Klärungen und methodologische Grundlegungen dargestellt. Vor diesem Hintergrund werden einige Neuerscheinungen zu diesem Thema teils en détail, teils in allgemeiner Form, teils gesondert explizit, teils implizit im laufenden Text behandelt. Zudem wird erwogen, ob die Konjunktur von „Videoanalyse“ etwas mit dem Zusammenspiel zwischen einer fehlenden Prägnanz in den Methoden interpretativer Sozialforschung einerseits und einer Sehnsucht nach Unmittelbarkeit in der Beziehung zum Gegenstand andererseits zu tun hat.

Engl. Title: Video recording in interpretative social research. Notes on methodology and method
A whole lot of recently published books and articles is engaged in the possibility to extend the data base of interpretative social research by video recording (and further types of visual data). The – mostly excessive – ambitions, which are linked to this extension are related to the claim of methodical autonomy without founding this methodologically. In order to be able to understand this, and in order to get an informed estimate of the extension’s potentiality the matter of video recording and its role and status in interpretative social research is discussed, taking into account also methodical clarifications and methodological foundations. Some recent publications are – partly en detail, partly genericly; partly explicitly, partly implicitly – discussed. Furthermore the question is raised if the boom of “video analysis” is motivated by the combination of interpretive social researches methods’ lack of precision and the longing for being related closely to the object of research.
Abstract A childhood scene of Adorno as Paradigm Facilitating experience is constitutive for the process of socialisation. The analysis of a scene of musical experience in early childhood, presented by Adorno in a broadcasting interview... more
Abstract
A childhood scene of Adorno as Paradigm Facilitating experience is constitutive for the process of socialisation. The analysis of a scene of musical experience in early childhood, presented by Adorno in a broadcasting interview concerning the aims of education, makes this reveals this structure. It is shown that being legitimately excluded from the world of the adults, that is: being excluded from a secret, is fundamental for making experience, for developing an attitude of curiousness, for unfurling the “drive to know” (Freud). A scholarly habitus seems to have its counter baring in early experience.

Zusammenfassung
Die Ermöglichung von Erfahrung, konstitutiv für den Sozialisationsprozess als Bildungsprozess, wird anhand eine Szene frühkindlicher musikalischer Erfahrung, die Adorno in einem Rundfunkgespräch über das Ziel von Erziehung beschreibt, analysiert. Dabei zeigt sich die sozialisatorische Einbettung der Erfahrung in einen legitimen Ausschluss aus der Welt der Erwachsenen, die Konstitution des zu erfahrenden als Geheimnis, als grundlegend für die Erfahrungsbildung einerseits, für die Bildung eine Haltung der Neugierde, die Ausbildung des „Wißtriebs“ (Freud) andererseits. Ein wissenschaftlicher Habitus scheint so sein Widerlager in frühester Erfahrung zu haben.
Videographien oder Videoaufzeichnungen sind Aufzeichnungen von sequenziell verlaufenden, sichtbaren und in der Regel hörbaren Ereignissen; diese werden zunehmend zum Gegenstand kultur- und sozialwissenschaftlicher Forschung (vgl. Loer... more
Videographien oder Videoaufzeichnungen sind Aufzeichnungen von sequenziell verlaufenden, sichtbaren und in der Regel hörbaren Ereignissen; diese werden zunehmend zum Gegenstand kultur- und sozialwissenschaftlicher Forschung (vgl. Loer 2010). Die Frage, was die Indikation dafür sein könnte, Videos als Datenmaterial heranzuziehen oder die Videographie als Erhebungstechnik zu nutzen, gilt es stets ernsthaft zu stellen; dies würde vermutlich oftmals dazu führen, sich auf Audioprotokolle zu beschränken, die wesentlich weniger aufwendig zu erheben, aber oftmals für die Beantwortung der Forschungsfrage ausreichend sind. Denn Sprache ist die prominente Ausdrucksmaterialität der Praxis und die akustische Aufzeichnung damit die zu bevorzugende Erhebungstechnik.
Gleichwohl kann es in der Forschungsfrage um Aspekte des Gegenstandes gehen, die in der sprachlichen Ausdrucksmaterialität nicht erfasst werden – etwa (i) wenn es um mimische oder gestische Modulation des Gesprochenen oder um non-verbale Kommunikation geht, insbesondere, wenn die Diskrepanz zwischen verbaler Sprache einerseits und Mimik, Gestik oder anderen ‚leibgebundenen Expressionen‘ andererseits eine Rolle spielen; oder (ii) wenn in der Fragestellung der Umgang mit Objekten untersucht werden soll, die akustisch nicht oder nicht hinreichend wahrnehmbar sind; oder schließlich (iii) wenn die non-verbale Kommunikation selbst im Fokus der Forschungsfrage steht.
Eine weitere Indikation für die Heranziehung von Videoaufzeichnungen als Datenmaterial besteht dann, wenn die zu analysierende Praxis selbst dieses Datenmaterial erzeugt hat und dieses Datenmaterial für die Fragestellung im Sinne der Aspekte i, ii oder iii zu bevorzugen ist; hinzukommen kann noch, dass insbesondere die Praxis der Selbstdokumentation selbst im Fokus der Untersuchungsfrage stehen könnte; schließlich könnte auch das Video eine aus ökonomischen Gründen zu bevorzugende oder gar die einzig zugängliche Ausdrucksgestalt der zu untersuchenden Praxis sein.
Wie bei allen Protokollen unterscheiden wir auch bei Photographien die protokollierende von der protokollierten Praxis. Erstere, der Photograph, kann einerseits ein Laie, ein professioneller Photograph oder auch ein Photographiekünstler... more
Wie bei allen Protokollen unterscheiden wir auch bei Photographien die protokollierende von der protokollierten Praxis. Erstere, der Photograph, kann einerseits ein Laie, ein professioneller Photograph oder auch ein Photographiekünstler sein, andererseits kann ein Forscher die Photographie als Erhebungsinstrument nutzen. Letztere, die photographierte Praxis, kann jede visuell wahrnehmbare Praxis sein – wenn wir über die Gegenstandswelt der Sozial- und Kulturwissenschaften hinausgehen, können alle visuell wahrnehmbaren Gegenstände der Welt photographiert werden.
Gemäß der Unterscheidung von photographierender und photographierter Praxis können wir verschieden Indikationen für die Verwendung dieses Datentypus festhalten. Es können uns (a) Aspekte der photographierten Praxis interessieren, die in visueller Weise zum Ausdruck kommen – wenn wir etwa eine Untersuchung über traditionelle Feiern in dörflichem Kontext machen, unser Gegenstand also eine dörfliche Gemeinschaft ist, so können alle Photos, die von dieser Feier gemacht wurden, als Datengrundlage dienen, gleich ob die Photographen Laien, professionelle Photographen, Künstler oder Ethnographen des Alltags sind.
Es kann uns (b) die photographierende Praxis interessieren – wenn wir etwa die Ausbreitung des Mediums der Photographie angesichts der technischen Entwicklung und Verbreitung der Multifunktionsgeräte, die ein einfach zu handhabendes und nahezu kostenneutrales Photographieren ermöglichen, untersuchen wollen oder wenn die zu untersuchende photographierte Praxis zugleich die photographierende Praxis ist (wie es bei dem oben angeführten Beispiel des Fests ja oftmals oder bei den sogenannten Selfies stets der Fall ist); oder wenn wir – z.B. im Hinblick auf berufssoziologische oder professionalisierungstheoretische Fragen – den Beruf des Photographen untersuchen; und es kann uns auch ein Photograph als dieser spezifische Künstler oder generell Photographie als Kunstform interessieren.
Schließlich kann uns (c) die Verwendung von Photographien als Kommunikationsmittel interessieren – etwa in der Selbstdarstellung von Organisationen oder in der Werbung.
Gemälde stellen als Kunstwerke einen besonderen Datentypus dar. Grundsätzlich unterscheiden wir bei Protokollen die protokollierende von der protokollierten Praxis. Im Kunstwerk allerdings ist die protokollierte Praxis der Protokollierung... more
Gemälde stellen als Kunstwerke einen besonderen Datentypus dar. Grundsätzlich unterscheiden wir bei Protokollen die protokollierende von der protokollierten Praxis. Im Kunstwerk allerdings ist die protokollierte Praxis der Protokollierung nicht vorgängig, sondern wird im Prozess der Protokollierung erst hervorgebracht, was bedeutet, dass es sich um eine fiktive Praxis handelt. Die protokollierende Praxis bringt also eine fiktive Welt hervor und lässt sie als protokollierte Wirklichkeit erscheinen. Damit ist zugleich die Autonomie des Kunstwerks gesetzt, denn wenn im Akt der Protokollierung, also im Akt der Werkgestaltung, eine fiktive Welt entsteht, so ist sie von einer konkreten und spezifischen vorgängigen Welt strukturell unabhängig. Diese Unabhängigkeit hat sich im Zuge der Autonomisierung der Kunst auch historisch zunehmend ausgefaltet, indem etwa die Malerei sich zunehmend von der Abbildung der realen Welt entfernte. Zugleich impliziert die Unabhängigkeit nicht Beliebigkeit, da jede fiktive Welt aus einer Imagination hervorgeht, die ihrerseits eines Vorwurfs bedarf, der in ihr gestaltet wird. Bei Gemälden und anderen Kunstwerken „haben wir es […] mit künstlerisch ‚gemachten‘, methodisch kontrolliert und bewußt hergestellten Texten bzw. Gestaltungen zu tun und nicht mit Protokollen bzw. Aufzeichnungen der Alltagspraxis. Künstlerisch hergestellte Texte protokollieren nicht eine alltagspraktische, reale Wirklichkeit, sondern zum einen den künstlerischen Produktionsprozeß selbst und zum anderen eine fiktionale Wirklichkeit [gemeint ist hier offensichtlich: fiktive Wirklichkeit; TL], die nicht außerhalb, sondern nur innerhalb des ‚gemachten‘ Textes existiert, als dessen immanente durch ihn selbst erst erzeugte Realität.“ (Oevermann 1997 a, S. 327) Warum sollten wir dann aber – außer zu leerlaufender, eitler Exemplifikation – überhaupt ein Kunstwerk als Datenmaterial heranziehen?
aus: Funcke, Dorett; Loer, Thomas (ed.) (2019): Vom Fall zur Theorie. Auf dem Pfad der rekonstruktiven Sozialforschung, Wiesbaden: Springer VS, 1-56 Im Aufsatz wird zunächst der Pfad, den rekonstruktive Forschung in der Regel... more
aus: Funcke, Dorett; Loer, Thomas (ed.)  (2019): Vom Fall zur Theorie. Auf dem Pfad der rekonstruktiven Sozialforschung, Wiesbaden: Springer VS, 1-56

Im Aufsatz wird zunächst der Pfad, den rekonstruktive Forschung in der Regel beschreitet, beschrieben. Dabei ergibt sich Erläuterungsbedarf, der einerseits durch Hinweise auf die Beiträge, die diesen Studienbrief ausmachen, andererseits in dem zweiten Teil dieser Einleitung, der sich konstitutionstheoretischen, methodologischen und methodischen Fragen ausführlicher widmet, befriedigt wird.
Im Aufsatz wird zunächst der Pfad, den rekonstruktive Forschung in der Regel beschreitet, beschrieben. Dabei ergibt sich Erläuterungsbedarf, der einerseits durch Hinweise auf die Beiträge, die diesen Studienbrief ausmachen, andererseits... more
Im Aufsatz wird zunächst der Pfad, den rekonstruktive Forschung in der Regel beschreitet, beschrieben. Dabei ergibt sich Erläuterungsbedarf, der einerseits durch Hinweise auf die Beiträge, die diesen Studienbrief ausmachen, andererseits in dem zweiten Teil dieser Einleitung, der sich konstitutionstheoretischen, methodologischen und methodischen Fragen ausführlicher widmet, befriedigt wird.
Im Aufsatz wird zunächst der Pfad, den rekonstruktive Forschung in der Regel beschreitet, beschrieben. Dabei ergibt sich Erläuterungsbedarf, der einerseits durch Hinweise auf die Beiträge, die diesen Studienbrief ausmachen, andererseits... more
Im Aufsatz wird zunächst der Pfad, den rekonstruktive Forschung in der Regel beschreitet, beschrieben. Dabei ergibt sich Erläuterungsbedarf, der einerseits durch Hinweise auf die Beiträge, die diesen Studienbrief ausmachen, andererseits in dem dann folgenden Teil dieser Einleitung, der sich konstitutionstheoretischen, methodologischen und methodischen Fragen ausführlicher widmet, befriedigt werden soll.
Der Beitrag zeigt an zwei Passagen aus einem Gespräch mit einer Hundehalterin, die ihre Hunde behandelt, als ob sie Familienmitglieder wären, welche Rolle Hunde im Leben von Hundehaltern spielen. Dabei werden detailliert die methodischen... more
Der Beitrag zeigt an zwei Passagen aus einem Gespräch mit einer Hundehalterin, die ihre Hunde behandelt, als ob sie Familienmitglieder wären, welche Rolle Hunde im Leben von Hundehaltern spielen. Dabei werden detailliert die methodischen Schritte dargestellt und so in transparenter Weise das objektiv-hermeneutische Vorgehen demonstriert. Inhaltlich wird als vorläufige Strukturgeneralisierung herausgearbeitet, dass Hunde als Objekte im Modus des Als-Ob ein fingiertes Leben ermöglichen, ohne dass die Wahrnehmung von Hunden als Tieren damit getilgt wäre. Im weiteren wird u. a. diskutiert, warum Hunde für diese Rolle geeignet sind und ob es sich bei den gefundenen Deutungsmustern eher um eine Wirklichkeitsflucht handelt oder ob sie auch eine Welterweiterung eröffnen. (Dank an N. Burzan für Formulierungsvorlage zur Zusammenfassung)
Objektiv-hermeneutische Photographieanalyse, die im Zusammenhang mit der Erforschung von Deutungsmustern und Habitus von Hundehaltern und der Bedeutung, die das Halten von Hunden in unserer Gesellschaft hat, entstand. Die Analyse bringt... more
Objektiv-hermeneutische Photographieanalyse, die  im Zusammenhang mit der Erforschung von Deutungsmustern und Habitus von Hundehaltern und der Bedeutung, die das Halten von Hunden in unserer Gesellschaft hat, entstand. Die Analyse bringt eine ins Bild gesetzte und damit sinnlich erfahrbar gemachte Strukturerkenntnis auf den Begriff: inszenierte Souveränität mit dem integralen Moment der Subalternität, also fingierte Souveränität. Durch das Dargestellte hindurch bringt die Photographie dessen Eigenheit als Besonderes und Ausdruck des Allgmeinen, von dem es ein Fall ist, zur Erscheinung. Die Frage nach der Bedeutung, die das Halten von Hunden in unserer Gesellschaft hat, wird eine spezifische Antwort gegeben: Hunde als Objekte im Modus des Als-Ob ermöglichen ein fingiertes Leben. Darüber hinaus kann die im Photo anschaulich gewordene Variante fingierten Lebens Aufschluss über die kulturelle Konstellation der Zeit ihrer Entstehung geben. Bezüglich der Erkenntnisleistung von Photographien im allgemeinen, der photographischen Praxis August Sanders im besonderen zeigt sich, dass hier auf eine besondere Weise Wirklichkeit ins Bild gesetzt wird, die durch die besondere Gestalt, ohne sie aufzulösen, ja unabdingbar durch sie hindurch, indem sie „unerschöpflichen Stoff zur Betrachtung“ bietet (Walter Benjamin), ein Allgemeines zur Erscheinung bringt, sinnlich erfahrbar macht und zur Erkenntnis führt.
In den folgenden Ausführungen über Lehre, Unterricht und ihre Verschränkung in der Schule geht es darum, Grundprobleme zu benennen und Grundfragen aufzuwerfen, die weiteres Nachdenken über Begriff und Sache von Lehre und Unterricht... more
In den folgenden Ausführungen über Lehre, Unterricht und ihre Verschränkung in der Schule geht es darum, Grundprobleme zu benennen und Grundfragen aufzuwerfen, die weiteres Nachdenken über Begriff und Sache von Lehre und Unterricht erfordern und ermöglichen. Hierzu werden nach einem Rückgriff auf erfahrungstheoretische Grundlagen und zeitdiagnostische Hintergründe die Begriffe ›Lehre‹ und ›Unterricht‹ in allgemeiner Form expliziert und Konsequenzen dieser allgemeinen Explikation für die Konzeptualisierung von schulischem Unterricht angedeutet.
The collection of dzīvestāsti always was driven at least by two interests: One of them scientific, one of them practical. In the paper to be presented at the conference I will address the dilemma that derives from this multifold interest... more
The collection of dzīvestāsti always was driven at least by two interests: One of them scientific, one of them practical. In the paper to be presented at the conference I will address the dilemma that derives from this multifold interest in the following way:
After a short outline of the basics of the method of objective hermeneutics I will analyze how dzīvestāsti normally are collected, what kind of frames and influences enter into the production of dzīvestāsti, and how this can and must be controlled methodically.
At least there are two levels of pragmatic framing: A) the type of question that shall be answered by the collection of data, B) the type of conversation interviewer and interviewee are involved in (here the concept of ero-epic conversation1 will be introduced); I will make clear how method must deal with these framings.
Then I will tell the difference between the levels of (C) the told and of (D) the interpretation patterns, that enter into the production of dzīvestāsti – (a) the ancient and (b) the actual one –, and will draw methodical conclusions from this difference.
Next I will distinguish between three ways of using the collected dzīvestāsti: analysis, narrative history, and pragmatic history, and the three different ends of these ways: scientific knowledge, historical narrations, interested presentations.
Focusing on the first way I will extend on the analytical process according to the method of objective hermeneutics, and make clear what kind of scientific knowledge we get.
In the next step I will distinguish two main different uses of the knowledge yielded by the methodical analysis: the scientific one and the practical one and try to make clear how method not only can make sure to produce reliable knowledge by analysis but also can serve practical purposes in the way of clinical sociology, which in itself is not science but praxis, nevertheless being scientifically informed and acting in ordinary of the autonomous praxis (dzīvesprakse), provided that it asks for help.
So I will show that the dilemma literally is a di-lemma: a thing with two sides – and that if they are told apart neatly these two sides not necessarily interfere with each other but can be worked out each one according to its own logic, and – furthermore – can mutually benefit.
Die Stimmen werden lauter und leichter vernehmbar, in denen sich Einwände und Kritik gegen die Umgestaltung der Universität, die Absenkung der Besoldung sowie die Einführung von Bachelor-Studiengängen zu Wort melden, sei es in... more
Die Stimmen werden lauter und leichter vernehmbar, in denen sich Einwände und Kritik gegen die Umgestaltung der Universität, die Absenkung der Besoldung sowie die Einführung von Bachelor-Studiengängen zu Wort melden, sei es in Tageszeitungen, sei es in Zeitschriften der Wissenschaftsgemeinschaft. Nach langem Schweigen und Erdulden der Umgestaltung, nach verbreitetem vorauseilenden Gehorsam und bloß vereinzeltem Widerstand bis heute scheinen sich die Wissenschaftler an Universitäten, aber auch Journalisten nunmehr zu fragen, ob die schon erkennbaren Folgen der Umgestaltung dasjenige waren, was erreicht werden sollte. Kritisch beäugt werden jedoch meist nur die noch größere Lehrbelastung, die geringere Mobilität von Studenten und auch eine womöglich höhere Abbrecherquote. Es gibt aber auch Stimmen, die den Geist von ‚Bologna‘ als solchen kritisieren, die etwa darauf hinweisen, dass die Systematik einer Modularisierung der Lehre sowie die damit einhergehende Jahrgangsbildung von Studenten, die die der Bildung förderliche implizite Mentorendynamik jahrgangsübergreifender Lehrveranstaltungen zerstört, vom Zweck der Universität wegführt.
Es könnte in der zunehmenden Kritik an der Umgestaltung ein Zeichen für einen Umschwung, für eine längst überfällige Gegenwehr der Universitäten erblickt werden, die darin mündet, Gegenvorschläge zu entwickeln, zu unterbreiten und für sie einzustehen. Es könnte also der Anfang davon sein, dass sich die Professoren in den Universitäten als Kollegen darauf besinnen, generationsübergreifende Verantwortung für die nachkommenden Wissenschaftler zu haben, die Universität als Ort von Wissenschaft zu erhalten und zu verteidigen. Es könnte der Anfang davon sein, die Alimentierung durch den Volkssouverän zu rechtfertigen, indem der Zweck der Universität: Wissenschaft und Bildung, in aller Deutlichkeit herausgekehrt und verteidigt wird. Deutlich zu werden hieße hierbei auch, die Zweckfreiheit der Wissenschaft um ihrer selbst willen gegen falsche und illusionäre Versprechen der Verwertbarkeit zu verteidigen.
Gerade darin bestand die Stärke und nicht die Schwäche der Humboldtschen Universität.
Weshalb aber ist dies nicht schon früher geschehen? Es wären gerade die Universitäten dafür prädestiniert, auf der Grundlage der Erfahrungen in Forschung und Lehre Vorschläge zu unterbreiten, die eine Umgestaltung im Sinne der Wissenschaft und nicht gegen sie erlaubten. Ist der Zweck der Universitäten etwa (nach wie vor) unklar, so unklar, dass die Angehörigen der Universität sie deswegen auch kaum verteidigen können, weil sie nicht wissen, was sie verteidigen sollen?
Vorbemerkung Bei Analysen von Interviews aus einem mittlerweile bereits über 2000 erzählte Le-bensgeschichten umfassenden Archiv der Vereinigung von lettischen Oral-History-Forscher »Dzīvesstāsts« 2 , die im Rahmen eines Methodenworkshops... more
Vorbemerkung Bei Analysen von Interviews aus einem mittlerweile bereits über 2000 erzählte Le-bensgeschichten umfassenden Archiv der Vereinigung von lettischen Oral-History-Forscher »Dzīvesstāsts« 2 , die im Rahmen eines Methodenworkshops in Riga 3 durch-geführt wurden, ergab sich eine Vermutung über eine eigentümliche Form der Ver-gemeinschaftung, die die lettische Kultur zu prägen scheint. Dieser Vermutung konnte bisher nur anfänglich weiter nachgegangen, ihre Aus-formung konnte nur vorläufig ausbuchstabiert, ihre Tragfähigkeit kaum einer Falsi-fikation unterzogen werden. Gleichwohl eröffnet sich hier ein für die Kultursozio-—————— 1 Dieser Beitrag stellt eine überarbeitete Fassung des Vortrags »Biographische Konstellationen und Transformationen. Lettische Lebensläufe im Vergleich« dar, der am 7. Oktober 2004 auf dem Ple-num 17 »Transformationen von Gesellschaften und biographischer Wandel« der Sektionen »Biogra-phieforschung« und »Soziologie Ost-und Mitteleuropas« auf dem 32. Soziologiekongress der Deut-schen Gesellschaft für Soziologie in München gehalten wurde. 2 »Dzīvesstāsts« heißt »Lebensgeschichte«; cf. http://www.dzivesstasts.lv/en/Dzivesstasts.htm 3 Der Methodenworkshop fand im September 2004 auf Einladung von Māra Zirnīte am Institut der Philosophie und Soziologie der Universität Lettlands statt. Māra Zirnīte, die das Oral-History-Projekt leitet, wie den weiteren engagierten Teilnehmern, insbesondere den lettischen Kolleginnen Dace Bormane, Maruta Pranka und der ›skrupulosen‹ Baiba Bela-Krūmiņa, der amerikanisch-letti-schen Forscherin Maja Hinkle und dem finnischen Kollegen Lari Karreinen, möchte ich für die lebendigen Diskussionen wie für die vielfältigen Erfahrungen, die sie mir ermöglichten, ausdrücklich danken. Sie haben mir Einsichten eröffnet, die in den dürren Worten, die ich hier wählen muss, kaum zum Ausdruck kommen können. Sie gar auf den Begriff zu bringen, wird noch erhebliche Arbeit erfordern. Vor allem danken aber möchte ich Dagmāra Beitnere, der Geistesverwandten und Freundin in Riga. Das Staunen und das Verständnis, die mir ihre offenen Sinne und ihre Arbeit ermöglichten, vermag ich noch lange nicht angemessen zu würdigen.
Die Annahme unbewusster Dynamiken in Organisationen fußt auf zahlreichen Alltagserfahrungen und zunehmend auch forschungsbasierten Befunden. Eine begriffliche Präzisierung dessen, was mit unbewussten Dynamiken gemeint ist, stehtmindes... more
Die Annahme unbewusster Dynamiken in Organisationen fußt auf zahlreichen Alltagserfahrungen und zunehmend auch forschungsbasierten Befunden. Eine begriffliche Präzisierung dessen, was mit unbewussten Dynamiken gemeint ist, stehtmindes erst am Anfang. In diesem Zusammenhang geht der Aufsatz der Frage nach, welche Dimensionen des Nicht-Bewussten im organisationalen Kontext zu unterscheiden sind.
In der Supervisionsszene werden unter dem Begriff Supervision verschiedenste Konzepte, Formate, Haltungen und vieles mehr verstanden. Der folgende Text geht der Frage nach, was es mit dem Phänomen, das Supervision genannt wird, aus... more
In der Supervisionsszene werden unter dem Begriff Supervision verschiedenste Konzepte, Formate, Haltungen und vieles mehr verstanden. Der folgende Text geht der Frage nach, was es mit dem Phänomen, das Supervision genannt wird, aus professionalisierungstheoretischer Perspektive auf sich hat. Dazu werden unterschiedliche Formen der Hilfebedürftigkeit einer Handlungsinstanz herausgearbeitet, auf die jeweils bestimmte Helfer antworten. Als professionalisierte Hilfe antwortet Supervision auf Handlungsprobleme professionalisierter Helfer und kann in vorbeugende und beratende Supervision unterschieden werden. Ein solch strukturell begründetes enges Verständnis von Supervision steht dem inflationären Gebrauch des Supervisionsbegriffs heilsam entgegen. Zugleich zeigt der Beitrag, wie wissenschaftliche Theoriearbeit zur begrifflichen Explikation intuitiver praktischer „Wahrheiten“ beitragen kann.
Das hier anzuzeigende Einführungsbuch der Schweizer Kommunikationswissenschaftler Philomen Schönhagen und Mike Meißner gibt einen guten Überblick über die titelgebende Kommunikations- und Mediengeschichte, v. a. Deutschlands und der... more
Das hier anzuzeigende Einführungsbuch der Schweizer Kommunikationswissenschaftler Philomen Schönhagen und Mike Meißner gibt einen guten Überblick über die titelgebende Kommunikations- und Mediengeschichte, v. a. Deutschlands und der Schweiz – und zwar von der „Versammlungskommunikation“ (22-30) über die „zunehmende Kommunikation über Distanz“ (31-67) bis zur „journalistisch vermittelten Kommunikation“ (68-145), die in ihren verschiedenen Entwicklungsfacetten: der ersten „Ausweitung der Presselandschaft im 17. und 18. Jahrhundert“ (70-90), der „Industrialisierung und Massenpresse“ (91-105) und der „elektronischen Medien“ bis hin zu den digitalen (106-145), thematisiert wird. Dabei sind für den Soziologen zwar durchaus die Details interessant und aufschlussreich – etwa die Tatsache dass die Entwicklung der Praxis, „in Briefen einzelne Nachrichten von allgemeinem Interesse zu übermitteln“ (36; kursiv i. Orig.) auf „ein ausgebautes, allgemein zugängliches Postsystem“  39; kursiv i. Orig.) angewiesen war –, aber besonders lohnt für ihn die Lektüre des Büchleins, weil dort die Logik der Entwicklung herausgestellt wird.
Das hier anzuzeigende Adorno-Buch bringt seinen Gegenstand in einer ihm angemessenen Weise zur Darstellung: Aus einer mimetischen Annäherung an je besondere Texte, insbesondere „auch die kleinen Texte“ (63) und aus der „Mikrolektüre auch... more
Das hier anzuzeigende Adorno-Buch bringt seinen Gegenstand in einer ihm angemessenen Weise zur Darstellung: Aus einer mimetischen Annäherung an je besondere Texte, insbesondere „auch die kleinen Texte“ (63) und aus der „Mikrolektüre auch inoffizieller Texte Adornos“ (64) werden die in ihnen enthaltenen oder entfalteten Gedanken konfiguriert. Diese Konfiguration ergibt sich schon durch die Grobeinteilung des Buches in fünf Kapitel, die zugleich aus verschiedenen Perspektiven den Blick auf Adornos Denken und die in ihm zum Ausdruck gelangende „Grundhaltung […] der Neugierde gegenüber den elementaren Feldqualitäten Neuheit und offene Vielfalt“ (11) richtet. Dabei schreitet das Buch zugleich auch kumulativ von der Erläuterung des Verkennens von Adornos Denken über eine einführende und klärende Darstellung desselben hin zu seiner kritischen Entfaltung fort. Auch innerhalb der einzelnen Kapitel sind es Folgen von einander ablösenden Perspektiven, die in ihrem Wechsel überraschen und zugleich Einsichten nahelegen. Wir können hier nicht jeder Verästelung der Darstellung im Detail nachgehen, versuchen aber, exemplarisch die Einsichten aufzuweisen, die dem Leser eröffnet werden.
Der Titel des hier anzuzeigendes bemerkenswertes Büchlein befremdet: Was soll das sein, ein „Recht auf Demenz“, also ein Recht auf etwas, das doch niemand haben möchte… Der Autor Thomas Klie, Gerontologe und Rechtswissenschaftler,... more
Der Titel des hier anzuzeigendes bemerkenswertes Büchlein befremdet: Was soll das sein, ein „Recht auf Demenz“, also ein Recht auf etwas, das doch niemand haben möchte… Der Autor Thomas Klie, Gerontologe und Rechtswissenschaftler, richtet mit einer „philosophische[n] Herleitung eines Rechts auf Demenz“ (11) des Philosophen Reiner Marten die Perspektive seiner Schrift ein: „Wenn wir Demenz nicht heilen können, müssen wir mit Demenz leben lernen. Wenn Demenz eine Lebensform ist, muss eine solidarische und empathische Gesellschaft Menschen mit Demenz ein Recht auf diese Lebensform, eben auf Demenz, einräumen.“ (ebd.) Es geht also um das Recht auf eine – wenn auch nicht selbstgewählte – Lebensform, eine Lebensform, die jeden von uns ereilen kann. Die gewählte Herleitung hat den Vorteil, dass sie von Prämissen ausgeht, die in unserer Gesellschaft unstrittig sind: die (bisherige und voraussichtlich dauerhafte) Unheilbarkeit ist wissenschaftlich unstrittig; das Selbstverständnis als „eine solidarische und empathische Gesellschaft“ ist politisch unstrittig (anders als die weitergehende Vorstellung einer „wärmende[n] Gesellschaft“ [16] es sein wird). Klie macht zu Beginn bereits deutlich, dass dieses Selbstverständnis allerdings mit einer anderen, ebenfalls anerkannten realen Verfasstheit unserer Gesellschaft kollidiert: derjenigen als „radikalisierte[r] Leistungsgesellschaft“ (ebd.). Implizit ist damit gleich das Feld des politischen Streits um ein Recht auf Demenz aufgespannt. Allerdings nivelliert Klie die Schärfe, mit der dieser politische Streit zu führen wäre, indem er ausführt, dass wir uns die – heute bereits – erforderlichen Aufwendungen für eine praktische Realisierung des Rechts „nur so lange leisten [könnten], wie Deutschland durch Exporte der produzierenden Industrie viel Geld verdient“ (ebd.). Das ist ein Argument ähnlich dem von Oskar Lafontaine, der seinerzeit mit dem Verweis auf nicht tragbare Kosten gegen die Wiedervereinigung stritt; die Geschichte zeigte, dass er Unrecht hatte. Warum? Weil auch in der Politik die alte Volksweisheit gilt, „wo ein Wille, da ein Weg“.
Ein gewichtiges kleines Büchlein ist anzuzeigen. Es geht in ihm um die Sinnerschließung von beruflicher Kleidung und es richtet sich an Praktiker im Feld der Beratung; zugleich ist es aber so erhellend für hermeneutische Sozialforscher,... more
Ein gewichtiges kleines Büchlein ist anzuzeigen. Es geht in ihm um die Sinnerschließung von beruflicher Kleidung und es richtet sich an Praktiker im Feld der Beratung; zugleich ist es aber so erhellend für hermeneutische Sozialforscher, dass eine Besprechung hier angebracht ist.
Beide Autoren, der Soziologe Ronny Jahn, der bei Elisabeth Flitner in Potsdam über Schulleiter promovierte, und der Volkswirt Andreas Nolten, sind als Berater und Supervisoren tätig und haben hier etwas analysiert, das ihnen in ihrer beruflichen Praxis auffiel: die Passung von Kleidung und Beruf. Dabei stellen sie nicht die explizite Analyse dar, sondern deren Ergebnis – und das auf eine sehr erhellende Weise. Besonders gelungen ist dabei die Darstellung in sprachlicher Hinsicht und im Hinblick auf den Aufbau des Buches.
Zunächst wird unter der eine konstitutionstheoretische Annahme hermeneutischer Sozialforschung aussprechenden Überschrift „Alles hat einen Sinn“ mit einfachen Beispielen der Blick auf die Bedeutsamkeit des Sich-Kleidens gelenkt. …
In der Einleitung (1-23) des hier zu besprechenden Buches benennt die Autorin Anabel Inge, die mit dieser Arbeit am Department of Theology and Religious Studies des King’s College in London promoviert wurde, folgende Forschungsfragen:... more
In der Einleitung (1-23) des hier zu besprechenden Buches benennt die Autorin Anabel Inge, die mit dieser Arbeit am Department of Theology and Religious Studies des King’s College in London promoviert wurde, folgende Forschungsfragen: „Why were they [sc. „Salafi women in the United Kingdom“] learning about Islam from a Salafi point of view? Had anyone forced them to be there? What appeal, if any, did it hold for them? And how did they negotiate strict interpretations as young women living in a liberal, Western society?“ (4) Entsprechend ist ihre Fragestellung die Entwicklung eines „in-depth understanding of how ordinary Salafi women see the world“ (6), wozu auch gehört, dass sie die Erklärungsbedürftigkeit der Konversion zum Salafismus herausstellt, da die jungen Frauen, die dieser Glaubensrichtung folgen, „viele frühere Gewohnheiten und Vergnügungen ebenso opfern müssen wie künftige Gelegenheiten“ (7; der besseren Lesbarkeit halber werden hier wie im folgenden einige Zitate von mir sinngemäß übersetzt, TL). Konversion versteht sie dabei in einem weiten Sinne als „the simultaneous ‚transformation of one’s self‘ with that of one’s ‚basic meaning system‘“ (ebd.). Somit fällt darunter „eine Reihe von Identitätstransformationen“, zu denen sie „den Übergang vom Nicht-Glauben zu einem Glaubensbekenntnis, den Wechsel von einer Gemeinschaft zu einer anderen innerhalb derselben Glaubenstradition sowie Erweckungserfahrungen – d. h. spirituelles Erwachen ohne die Religion überhaupt zu wechseln“ – zählt (ebd.). Ihren Gegenstand bestimmt sie entsprechend wie folgt: „the everyday, lived Salafism of its female adherents, […] the group’s ethnic dimensions, […] the implications of Islamic beliefs in daily life“ (18). Ihre Fälle findet Inge in salafistischen Frauengruppen im Vereinigten Königreich, zu denen sie mittels ethnographischer Beobachtung über 28 Monate und mittels 36 formeller und viel mehr informeller Interviews Erhebungen durchführte (6).
Emmanuelle Loyer stellt sich in dem hier zu besprechenden Buch der Herausforderung, einem hundertährigen Leben gerecht zu werden. Das Buch umfasst mehr als tausend Seiten, aber nicht durch den Umfang lässt sich die Darstellung dieses... more
Emmanuelle Loyer stellt sich in dem hier zu besprechenden Buch der Herausforderung, einem hundertährigen Leben gerecht zu werden. Das Buch umfasst mehr als tausend Seiten, aber nicht durch den Umfang lässt sich die Darstellung dieses Lebens bewältigen. Claude Lévi-Strauss hat vielfältig gewirkt und vielfältige Wirkungen hinterlassen, v. a. notorischer Weise in der Wissenschaft vom Menschen. Dies mit seinem Leben verknüpft zu würdigen, gelingt Loyer auf bemerkenswerte Weise. Das kann in der hier vorgelegten Besprechung nicht exhaustiv vorgestellt werden; zumindest soll aber ein Einblick in dieses bemerkenswerte Buch gegeben werden, ruft es doch mehr als ein halbes Jahrhundert Geschichte der Grundlegung der Wissenschaften vom Menschen auf eindrückliche Weise in Erinnerung. Die Biographie wird mit einem Zitat eröffnet: "Ich hätte mich gern einmal richtig mit einem Tier verständigt. Das ist ein unerreichtes Ziel. Es ist fast schmerzhaft für mich zu wissen, daß ich nie wirklich herausfinden kann, wie die Materie beschaffen ist oder die Struktur des Universums. Das hätte es für mich bedeutet, mit einem Vogel sprechen zu können. Aber da ist die Grenze, die nicht überschritten werden kann. Diese Grenze zu überschreiten, würde für mich das größte Glück bedeuten." (7) Hierbei handelt es sich um die Antwort auf folgende Frage: "Gibt es neben dem gigantischen Werk, das Sie vollbracht haben, ein unerreichtes Ziel in Ihrem Leben? Wo sind Sie gescheitert?" (Lévi-Strauss/Raddatz 1983) Hier drückt sich eine unstillbare Sehnsucht nach einer allumfassenden Reziprozität aus; und in diese Sehnsucht ist der Wunsch nach Erkenntnis eingebettet. Hat er das Buch dann gelesen, wird dem Leser deutlich, dass es sich dabei geradezu um einen Schlüssel zu Lévi-Strauss' wissenschaftlichem Leben handelt. Dass es Lévi-Strauss, wie Loyer hervorhebt, "nicht, wie man allzu oft meint, [um] die Suche nach den Invarianten der Gesellschaften, sondern vielmehr [um] die Suche nach ihren als Variationen aufgefassten Unterschieden" (10) geht, zeigt ebenfalls diese grundlegende Sehnsucht an: in jeder Variante, die in ihrer Eigenheit anerkannt wird und erkannt werden will, ergibt sich eine neue Möglichkeit des Vollzugs der Reziprozität, eine neue Möglichkeit dabei immer wieder …
Das hier zu besprechende Buch ist eine Dissertation, die, das darf vorweg gesagt werden, ein nicht nur für Qualifikationsarbeiten in seiner Begrifflichkeit ungewöhnlich klares, in seiner Einbettung in die Forschungslandschaft... more
Das hier zu besprechende Buch ist eine Dissertation, die, das darf vorweg gesagt werden, ein nicht nur für Qualifikationsarbeiten in seiner Begrifflichkeit ungewöhnlich klares, in seiner Einbettung in die Forschungslandschaft informiertes, in seiner Gesamtanlage plausibles und erhellendes und in seiner Sprache außergewöhnlich verständiges und verständliches Werk darstellt.
Unsere Besprechung folgt dem die Forschungsfrage und ihre Beantwortung organisch entfaltenden Aufbau in eine Einleitung – in der die Untersuchungsfrage material und in Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur hergeleitet und das Vorgehen plausibel erläutert wird –, einen ersten Hauptteil – in dem Analysen zu der Gretchenfrage der Säkularisierung: Wie hältst Du’s mit dem Leben nach dem Tod?, dargestellt werden –, einen zweiten Hauptteil – in dem „die jeweilige Gestalt des säkularisierten Lebensentwurfs“ (79; kursiv i. Orig.) im Fokus steht – und einen Schluss, der die material erarbeitete revidierte Säkularisierungstheorie im Zusammenhang darstellt und nochmals in die bestehende Landschaft der Säkularisierungstheoreme einordnet.
Schritt für Schritt in und durch die hermeneutisch-fallrekonstruktiven Sozialforschung Von der Forschungsfrage, zum Gegenstand, Fall, Feld hin zur Theorie Exemplarische Anleitungen anhand verschiedener Forschungsfragen und Datentypen Die... more
Schritt für Schritt in und durch die hermeneutisch-fallrekonstruktiven Sozialforschung Von der Forschungsfrage, zum Gegenstand, Fall, Feld hin zur Theorie Exemplarische Anleitungen anhand verschiedener Forschungsfragen und Datentypen Die in diesem Band versammelten Beiträge stellen eine praktische Arbeitshilfe dar. In einer ausführlichen Einleitung wird systematisch in die Schritte eines hermeneutisch-fallrekonstruktiven Forschungsprozesses eingeführt. Diese Schritte werden in den einzelnen Beiträgen exemplarisch veranschaulicht und diskutiert. Es werden u. a. folgende Fragen bearbeitet: Was ist meine Forschungsfrage? Was ist der Gegenstand meiner Untersuchung? Was ist der Fall? Worin besteht das Feld möglicher Fälle? Was sind die Kriterien für die Auswahl der Fälle? Welche Strukturebenen gehen in die Analyse ein? Welche Datentypen brauche ich? Wie komme ich von der Fallstruktur zu einer Strukturgeneralisierung und zu einer Typologie? Studenten und alle anderen, die hermeneutisch-fallrekonstruktiv arbeiten, erhalten so Unterstützung für die Durchführung ihrer eigene Forschung. Der Inhalt • Von der Forschungsfrage über Feld und Fall zur Theorie • Fallstrukturhypothese • Gegenstandsbestimmung und Dimensionsanalyse • Arbeit mit einer konditionellen Matrix • Objektiv-hermeneutische Falldiagnostik • Analyse materieller Kultur mit der Methode der Objektiven Hermeneutik • Fotografien als Datentypus in der Untersuchung von Paarbeziehungen • Deutungsmusteranalyse anhand einer öffentlichen Diskussion • Zu einer Strukturtheorie des Unterrichts • Verlaufsformen fallrekonstruktiver Forschung
Inhaltsverzeichnis Dorett Funcke/Thomas Loer Von der Forschungsfrage über Feld und Fall zur Theorie – Zur Einleitung Andreas Wernet Wie kommt man zu einer Fallstrukturhypothese? Dorett Funcke Die gleichgeschlechtliche... more
Inhaltsverzeichnis
Dorett Funcke/Thomas Loer
Von der Forschungsfrage über Feld und Fall zur Theorie – Zur Einleitung
Andreas Wernet
Wie kommt man zu einer Fallstrukturhypothese?
Dorett Funcke
Die gleichgeschlechtliche Inseminationsfamilie. Gegenstandsbestimmung, Dimensionsanalyse und Methodisches
Karl Friedrich Bohler
Eine Fallgeschichte im Feld sozialer Hilfen
Andreas Franzmann
Objektiv-hermeneutische Falldiagnostik im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe
Matthias Jung
Die Analyse materieller Kultur mit der Methode der Objektiven Hermeneutik
Kai-Olaf Maiwald
Stand by Me: Was können Fotografien über Paarbeziehungen aussagen?
Sascha Liebermann
"…ich möchte unabhängig sein…". Autonomie in der öffentlichen Diskussion um ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Eine exemplarische Deutungsmusteranalyse
Johannes Twardella
Über die Arbeit an einer Strukturtheorie des Unterrichts und die dabei auftretenden methodologischen Probleme
Peter Münte
Verlaufsformen fallrekonstruktiver Forschung: Methodologische Reflexion einer Untersuchung zum Berufshabitus von Umweltmediatoren
Autoren und Herausgeber
Inhaltsverzeichnis Thomas Loer/Dorett Funcke Von der Forschungsfrage über Feld und Fall zur Theorie – Zur Einleitung 1 Andreas Wernet Wie kommt man zu einer Fallstrukturhypothese? 33 Dorett Funcke Die gleichgeschlechtliche... more
Inhaltsverzeichnis
Thomas Loer/Dorett Funcke
Von der Forschungsfrage über Feld und Fall zur Theorie – Zur Einleitung 1
Andreas Wernet
Wie kommt man zu einer Fallstrukturhypothese? 33
Dorett Funcke
Die gleichgeschlechtliche Inseminationsfamilie. Gegenstandsbestimmung, Dimensionsanalyse und Methodisches 56
Karl Friedrich Bohler
Eine Fallgeschichte im Feld sozialer Hilfen 90
Andreas Franzmann
Objektiv-hermeneutische Falldiagnostik im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe 114
Matthias Jung
Die Analyse materieller Kultur mit der Methode der Objektiven Hermeneutik 143
Kai-Olaf Maiwald
Stand by Me: Was können Fotografien über Paarbeziehungen aussagen? 164
Johannes Twardella
Über die Arbeit an einer Strukturtheorie des Unterrichts und die dabei auftretenden methodologischen Probleme 196
Peter Münte
Verlaufsformen fallrekonstruktiver Forschung: Methodologische Reflexion einer Untersuchung zum Berufshabitus von Umweltmediatoren 229
Autoren und Herausgeber 263
Obwohl die Kategorie der ›Normalität‹ auch in einer Reihe von zeitgenössischen soziologischen Theorien (wie der Goffmanschen Rahmenanalyse, der Ethnomethodologie, der Luhmannschen Systemtheorie und insbesondere der Diskursanalyse Michel... more
Obwohl die Kategorie der ›Normalität‹ auch in einer Reihe von zeitgenössischen soziologischen Theorien (wie der Goffmanschen Rahmenanalyse, der Ethnomethodologie, der Luhmannschen Systemtheorie und insbesondere der Diskursanalyse Michel Foucaults sowie der Habitustheorie Pierre Bourdieus) eine wichtige Rolle spielt, ist sie seit Auguste Comte und Émile Durkheim in der Soziologie nicht mehr explizit diskutiert, begründet und definiert worden. Um diese Lücke zu füllen, unternehmen es die Beiträge dieses Bandes, den Begriff der ›Normalität‹ in systematischer Weise im Diskursnetz solcher – häufig kontextuell benachbarter – soziologischer Begriffe wie ›Norm‹, ›Normativität‹, ›Routine‹ ›(Alltags ) Ritual‹, ›Habitus‹, ›Muster‹ (als Handlungs-, Wahrnehmungs- und Deutungsmuster), ›Rahmen‹ und ›Erwartungshorizont‹ zu verorten und eine Art Verzeichnis seiner verschiedenen Verwendungsweisen anzulegen. Über die genaue, meist fallbezogene Analyse und Beschreibung der entsprechenden Kombinations- und Überdeterminationsverhältnisse hinaus ermöglichen die Resultate des Bandes damit zugleich neue Einsichten in die Entstehungsbedingungen des modernen Normalismus und mit ihm in die Funktionsweise und das (diskursive) KonfliktpotentiaI westlicher Gesellschaften.
Die Thesen und Ausführungen zu einem professionalisierungstheoretisch angeleiteten Verständnis von Supervision wurden am ersten Tag der Fachkonferenz der Stiftung Supervision, die am 12. und 13. September 2014 in Berlin stattfand,... more
Die Thesen und Ausführungen zu einem professionalisierungstheoretisch angeleiteten Verständnis von Supervision wurden am ersten Tag der Fachkonferenz der Stiftung Supervision, die am 12. und 13. September 2014 in Berlin stattfand, vorgestellt. In das vorliegende Papier wurden einige Überlegungen, die sich aus der Diskussion ergaben, eingearbeitet.
Unternehmen in der Bundesrepublik tragen zu einer nie dagewesenen Wertschöpfung bei; Unternehmen in der Bundesrepublik machen nie dagewesene Gewinne; Unternehmen in der Bundesrepublik setzen (vor der Finanzkrise schon und selbst bei... more
Unternehmen in der Bundesrepublik tragen zu einer nie dagewesenen Wertschöpfung bei; Unternehmen in der Bundesrepublik machen nie dagewesene Gewinne; Unternehmen in der Bundesrepublik setzen (vor der Finanzkrise schon und selbst bei verbesserter Konjunktur) in nie dagewesenem Umfang Arbeitskräfte frei-drei Phänomene, die scheinbar nicht in Einklang zu bringen sind. Wegen dieses Missklangs ist in den vergangenen Jahren wieder stärker die Frage nach der Verantwortung von Unternehmen für das Gemeinwohl gestellt worden-worin besteht sie und was können wir an der Debatte ablesen? Zunehmend wird-zumal angesichts der hohen Arbeitslosigkeit-gefordert, dass Unternehmen aufgrund ihrer Rekordgewinne gesellschaftliche Verantwortung übernehmen sollen; Unternehmer verspüren diesen Druck und reagieren entsprechend (vgl. LIEBERMANN 2002: 53ff.). Image-Kampagnen werden durchgeführt, die Verantwortlichkeit ausweisen sollen. Diese Kampagnen werden dann wiederum-vor dem Hintergrund der Annahme, dies sei verwerflich-als bloß ‚ein gutes Geschäft' gegeißelt-so, als würde es den Unternehmen an der richtigen Gesinnung fehlen und als würden sie die gute Absicht nur vorspiegeln. Unter dem Stichwort "good corporate governance" finden verschiedene Aktivitäten statt, um die Frage der Verantwortung in die Unternehmen zu tragen. So hat eine (fragwürdig legitimierte) Regierungskommission einen "Deutschen Corporate Governance Kodex" erarbeitet, den nach Selbstaussage etwa bereits 29 von 30 deutschen DAX-Unternehmen befolgen; in den Unternehmen wird "good corporate governance" mehr und mehr ein wichtiges Thema; es werden "compliance officers" eingestellt, die auf die Einhaltung der (selbstgesetzten) Regeln guter Unternehmensführung achten; usw. usf. Sogenannte Neoliberale, besser: Marktliberale, 1 sehen einzig in der Gewinnorientierung die Möglichkeit für ein Unternehmen, dem nachzukommen, worin dieser Einschätzung nach seine eigentliche Aufgabe besteht: den Unternehmenswert zu steigern, also den Gewinn zu maximieren. 2 1 Der Ausdruck ‚Neoliberale' unterscheidet nicht zwischen dem Ordoliberalismus, der dem Staat eine ausgewiesene Schutzfunktion zuspricht, und eben einem Marktliberalismus, der davon ausgeht, dass staatliche Eingriffe per se schädlich seien. 2 PETER ULRICH (1998: 397) weist darauf hin, dass die Orientierung am "Gewinnprinzip" einer deutschen Tradition der Betriebswirtschaftslehre entstamme, die so "unmittelbar weder in der angelsächsischen noch in anderen Traditionen zu beobachten ist". Könnte diese Gewinn-Fixierung ein Komplementärphänomen zum mangelnden Pragmatismus sein, wie er in deutschen Diskussionen immer wieder vorscheint? Wie politische Diskussionen in einen Denkfundamentalismus münden, der allzu schnell alles in Frage stellt bzw. den Untergang kommen sieht, so könnte die Vorstellung, Gewinn sei das unmittelbare Ziel unternehmerischen Handelns, ein Reflex auf die der Individualinitiative gegenüber sehr misstrauische deutsche Kultur sein. Im Reflex würde sie überhöht. Fassung vom 22.6.2012
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"Die Rekrutierung von Personal ist für Organisationen zunehmend schwieriger geworden, da die Tätigkeiten, für die Personal rekrutiert wird, weniger standardisiert und standardisierbar sind und somit dem je konkreten Personal selbst... more
"Die Rekrutierung von Personal ist für Organisationen zunehmend schwieriger geworden, da die Tätigkeiten, für die Personal rekrutiert wird, weniger standardisiert und standardisierbar sind und somit dem je konkreten Personal selbst vermehrt die Bestimmung und Lösung von nicht vorhergesehenen Problemen aufgegeben ist. Damit verlagert sich die Relevanz der Voraussetzungen, die das Personal zur Erfüllung seiner Tätigkeiten mitbringen muss, von formal durch Zertifikate nachweisbaren Qualifikationen zu informellen Fertigkeiten, persönlichen Fähigkeiten und habituellen Voraussetzungen. Diese Voraussetzungen bilden sich in der – primären und beruflichen – Sozialisation aus und können nicht im Rahmen eines standardisierten Kurrikulums erworben werden; folglich sind sie nicht auf die übliche Weise zertifizierbar. Zu ihrer Einschätzung und zur Einschätzung des Passungsverhältnisses dieser Voraussetzungen zu den in der Tätigkeit zu lösenden Handlungsproblemen können sich die Personalverantwortlichen nicht auf approbierte Kriterien verlassen, sondern müssen ihrer ‚Nase‘ folgen. Sie bewegen sich zwischen ‚Formalisierung‘ und ‚Willkür‘, die hierfür beide gleichermaßen unangemessen sind. Gleichwohl gelingt es ihnen nach wie vor, die Aufgabe, die rechte Person an die rechte Stelle zu bringen, überwiegend gut zu lösen. Sie müssen also neben den bekannten Rekrutierungsinstrumenten, die gerade nicht geeignet sind, das Nichtstandardisierbare an der Person zu erfassen, über ein intuitives Urteilsvermögen verfügen, das anhand von Indizien eine angemessene Einschätzung erlaubt. Dieses soll rekonstruiert und auf dieser Basis ein Modell formuliert werden, das u. U. gelehrt werden kann. – Es geht dabei nicht um bestimmte Rekrutierungsverfahren, sondern darum, die konkrete Gestalt des Entscheidungsprozesses auf den Begriff zu bringen. Hierfür wird eine geringe, aber dafür kontrastive Zahl von Fällen untersucht, um zu einer Rekonstruktion der diese Praxis bestimmenden Strukturen zu gelangen. Es geht also nicht um Hypothesenüberprüfung, sondern um die Gewinnung eines Modells im Zuge der Strukturgeneralisierung (vgl. Oevermann 2000b: 116-129, 148ff.).
Der Personalverantwortliche, dessen Entscheidungspraxis rekonstruiert werden soll, muss einerseits die Handlungsprobleme, die auf der zu besetzenden Stelle zu lösen sind, und die Voraussetzungen, die für ihre Lösung erforderlich sind, bestimmen; andererseits muss er das Vorliegen dieser Voraussetzungen beim Bewerber prüfen; beides zusammenfügend muss er schließlich eine Einschätzung über die Passung von Stelle und Personal abgeben. – Dies ist ein Interpretationsprozess, der häufig wenig explizit abläuft. Um diesen Prozess rekonstruieren zu können, bedarf es einer methodischen Interpretation all jener Daten, die auch dem Personaler zur Verfügung stehen – und zwar sowohl auf seiten der Stelle wie auf seiten des Bewerbers. Schließlich ist vor der Folie dieser Auswertungen die Entscheidungspraxis des Personalers selbst zu rekonstruieren und auf ihre Modellhaftigkeit hin zu bestimmen.
Die Rekonstruktion von Stellenanforderungsprofilen und von Bewerberunterlagen und der Abgleich derselben auf eine gestalthafte Passung hin sowie die Analyse von Bewerbungsgespräch und Interview erfolgt mit der Methode der objektiven Hermeneutik (vgl. Oevermann 1973, 1991, 1993, 2000b, 2001a, b; Wernet 2000). Diese Methode eignet sich als rekonstruktives Verfahren besonders zur Analyse von Bildungs- und Entscheidungsprozessen, mit welchem das Vorgehen der Personaler in seinem realen Verlauf und damit diejenigen Entscheidungsmaximen, denen gemäß sie im Rekrutierungsprozess handeln, auf die zugrunde liegenden Maximen hin, die keineswegs subjektiv verfügbar sein müssen, untersucht wird. Aus der Rekonstruktion der objektiven Bedeutung der Protokolle des Rekrutierungshandelns soll die realen Praxis und die sie bestimmenden Maximen auf den Begriff gebracht und modellhaft ausformuliert werden."
Zur Vorbereitung der Diskussion haben Sascha Liebermann und Thomas Loer ein Diskussionspapier verfasst, das zum Herunterladen zur Verfügung stand und in einer überarbeiteten Version in den Tagungsband aufgenommen wurde, siehe „Zum... more
Zur Vorbereitung der Diskussion haben Sascha Liebermann und Thomas Loer ein Diskussionspapier verfasst, das
zum Herunterladen zur Verfügung stand und in einer überarbeiteten Version in den Tagungsband aufgenommen wurde, siehe „Zum Selbstverständnis der Soziologie als Wissenschaft - Anmerkungen zu ihrer Schwäche und Überlegungen zu ihrer Stärkung“, in: Karl Siegbert Rehberg (Hrsg.): So ziale Ungleichheit – Kulturelle Unterschiede, Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München 2004, Frankfurt: Campus 2006, S. 1111-1127.
Herleitung, Analyse und Explikation von Gemeinsamkeit und Differenz der beiden Förderungsmodelle, die allzuhäufig verwechselt und vermengt werden.
Das Sprichwort des Titels ist jedermann bekannt. Was aber verbirgt sich dahinter? Gerade jetzt erscheint die darin ausgesprochene Empfehlung wohlfeil, bemüht sich doch gerade im bevorstehenden Advent jeder nun entsprechend. Andererseits... more
Das Sprichwort des Titels ist jedermann bekannt. Was aber verbirgt sich dahinter? Gerade jetzt erscheint die darin ausgesprochene Empfehlung wohlfeil, bemüht sich doch gerade im bevorstehenden Advent jeder nun entsprechend. Andererseits beginnen auch jetzt wieder die Überlegungen, wie angesichts der im vergangenen Jahr erhaltenen Geschenke ein angemessener Ausgleich geschaffen und wie alle zu Beschenkenden gerecht bedacht werden können. Schenken gehört zu den Erscheinungen unserer Festtage, aber auch unseres Alltags, die uns auf besondere Weise miteinander verbinden und an denen ablesbar wird, was uns als Menschen ausmacht. Im Vortrag wird dies an Ereignissen des Schenkens und des Beschenktwerdens exemplarisch verdeutlicht. Zudem wird in soziologischer Perspektive anschaulich und verständlich gemacht, was dem titelgebenden Sprichwort sowie den vielfältigen Erscheinungen des Schenkens zugrunde liegt: strukturelle Reziprozität als Grundlegung der kulturellen Natur des Menschen.
Der Titel zitiert eine Formulierung des bedeutenden Soziologen und Sozialphilosophen Georg Simmel. In dem Zusammenhang heißt es bei ihm: „Daß die Menschen sich gegenseitig anblicken, und daß sie aufeinander eifersüchtig sind; daß sie sich... more
Der Titel zitiert eine Formulierung des bedeutenden Soziologen und Sozialphilosophen Georg Simmel. In dem Zusammenhang heißt es bei ihm: „Daß die Menschen sich gegenseitig anblicken, und daß sie aufeinander eifersüchtig sind; daß sie sich Briefe schreiben oder miteinander zu Mittag essen; daß sie sich, ganz jenseits aller greifbaren Interessen, sympathisch oder antipathisch berühren; […] daß einer den andern nach dem Wege fragt und daß sie sich füreinander anziehn und schmücken – all die tausend, von Person zu Person spielenden, momentanen oder dauernden, bewußten oder unbewußten, vorüberfliegenden oder folgenreichen Beziehungen, aus denen diese Beispiele ganz zufällig gewählt sind, knüpfen uns unaufhörlich zusammen.“ (Simmel 1908/1992: 34) Diese unscheinbaren Erscheinungen des Alltags verweisen auf mehr als bloße und – wie Simmel zeigt: nützliche – Gewohnheiten, die womöglich psychologisch zu erklären sind. In ihnen kommt vielmehr zum Ausdruck, was uns als Menschen ausmacht. Im Vortrag wird dies aus soziologischer Perspektive anschaulich und verständlich gemacht.
Vortrag bei BürgerUniversität Coesfeld der Fernuniversität Hagen, 6. Juni 2018 In der Diskussion über das beunruhigende Phänomen der Radikalisierung im Namen des Islam taucht immer wieder die Frage auf, ob es sich um das... more
Vortrag bei BürgerUniversität Coesfeld der Fernuniversität Hagen, 6. Juni 2018

In der Diskussion über das beunruhigende Phänomen der Radikalisierung im Namen des Islam taucht immer wieder die Frage auf, ob es sich um das Missverständnis einer eigentlich friedfertigen Religion handelt oder ob diese den Keim der Radikalisierung formt. Dass auch nüchterne Analysten in dieser Frage keine Übereinkunft erzielen können, ist schon ein Hinweis darauf, dass die Frage möglicherweise gar nicht beantwortet werden kann. Vor allem dann nicht, wenn die Ungleichartigkeit innerhalb der islamischen Lehre nicht berücksichtigt wird.

Im Vortrag wird ein Aspekt vorgestellt und diskutiert, der einen möglichen Weg zur Erklärung der Radikalisierung erkennen lässt: der Aspekt der „Fremden“. Dabei wird exemplarisch gezeigt, wie die Hinwendung zum Islam in einem bestimmten Verständnis als Lösung einer biographischen Krise erscheint und wie dieses Verständnis einen sich selbst verstärkenden Sog auslöst.
In der Diskussion über das beunruhigende Phänomen der Radikalisierung im Namen des Islam taucht immer wieder die Frage auf, ob es sich um das Missverständnis einer eigentlich friedfertigen Religion handelt oder ob diese den Keim der... more
In der Diskussion über das beunruhigende Phänomen der Radikalisierung im Namen des Islam taucht immer wieder die Frage auf, ob es sich um das Missverständnis einer eigentlich friedfertigen Religion handelt oder ob diese den Keim der Radikalisierung formt. Dass auch nüchterne Analysten in dieser Frage keine Übereinkunft erzielen können, ist schon ein Hinweis darauf, dass die Frage möglicherweise gar nicht beantwortet werden kann. Vor allem dann nicht, wenn die Ungleichartigkeit innerhalb der islamischen Lehre nicht berücksichtigt wird.

Im Radiointerview wird der Vortrag knapp vorgestellt.
Vortrag im Blauen Salon. Meininger Mittwochsgesellschaft – Gesprächsforum der Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung/FB Polizei, Meiningen, 18. Okt. 2017 In der Diskussion über das beunruhigende Phänomen der... more
Vortrag im Blauen Salon. Meininger Mittwochsgesellschaft – Gesprächsforum der Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung/FB Polizei, Meiningen, 18. Okt. 2017

In der Diskussion über das beunruhigende Phänomen der Radikalisierung im Namen der Religion des Islam taucht immer wieder die Frage auf, ob es sich um das Missverständnis oder gar die Instrumentalisierung einer eigentlich friedfertigen Religion handelt oder ob islamisches Selbstverständnis den Keim der Radikalisierung bildet. Dass diese Frage so unterschiedlich beantwortet wird und auch nüchterne Analysten wie etwa die französischen Gelehrten Olivier Roy und Gilles Kepel keine Übereinkunft erzielen können, ist schon ein Hinweis darauf, dass die Frage möglicherweise gar nicht beantwortet werden kann. Zumindest kann sie wohl dann nicht beantwortet werden, wenn die Ungleichartigkeit innerhalb dessen, was vereinfachend als die islamische Lehre bezeichnet wird, nicht berücksichtigt wird. Im Vortrag kann also und soll keineswegs eine endgültige Antwort gegeben werden. Vielmehr wird ein Aspekt vorgestellt und – ganz im Sinne seiner Situierung in einem Gesprächsforum –  diskutiert werden, der einen möglichen Weg der Erklärung der Radikalisierung erkennen lässt. Dieser Aspekt ist der der Fremden (ghuraba). Dabei wird exemplarisch gezeigt werden, wie die Hinwendung zum Islam in einem bestimmten Verständnis als Lösung einer biographischen Krise erscheint, und wie dieses Verständnis in sich den Keim eines Überbeitungsmechanismus trägt, der einen sich selbst verstärkenden Sog auslöst. Derjenige, der von ihm erfasst wird, kann sich einer Radikalisierung kaum mehr entziehen.
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Vorlesung im Fachbereich Polizei der Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Meiningen, 18. Okt. 2017 In der Diskussion über das beunruhigende Phänomen der Radikalisierung im Namen der Religion des Islam taucht immer... more
Vorlesung im Fachbereich Polizei der Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Meiningen, 18. Okt. 2017

In der Diskussion über das beunruhigende Phänomen der Radikalisierung im Namen der Religion des Islam taucht immer wieder die Frage auf, ob es sich um das Missverständnis oder gar die Instrumentalisierung einer eigentlich friedfertigen Religion handelt oder ob islamisches Selbstverständnis den Keim der Radikalisierung bildet. Dass diese Frage so unterschiedlich beantwortet wird und auch nüchterne Analysten wie etwa die französischen Gelehrten Olivier Roy und Gilles
Kepel keine Übereinkunft erzielen können, ist schon ein Hinweis darauf, dass die Frage möglicherweise gar nicht beantwortet werden kann. Zumindest kann sie wohl dann nicht beantwortet werden, wenn die Ungleichartigkeit innerhalb dessen, was vereinfachend als die islamische Lehre bezeichnet wird, nicht berücksichtigt wird.
In der Vorlesung sollen zunächst kultur-und religionssoziologische Grundlagen dargestellt werden, die dann eine Einschätzung von Modernisierungshemmnissen im Islam erlauben. Sodann werden diejenigen sozialisationstheoretischen Aspekte dargelegt, die möglicherweise für ein Verständnis von spezifischen Konversionsprozessen und von Radikalisierungsprozessen eine Rolle spielen. Einer Darlegung des Dschihadismus als eines Elements des Islam und einer Skizze des methodischen Vorgehens werden, v. a. anhand von Videomaterial, exemplarisch einerseits die Radikalisierung am Beispiel der Denkfigur der Fremden (ghuraba), die in sich den Keim eines Überbeitungsmechanismus trägt, und andererseits eine Hinwendung zum Islam in einem bestimmten Verständnis als Lösung einer biographischen Krise analysiert werden. Anhand der Ergebnisse sollen Fragen der Prävention erwogen werden.
Vortrag bei BürgerUniversität Coesfeld der Fernuniversität Hagen, 15. Febr. 2017 Kann man angesichts der äußersten und letzten Krise des Menschen, des Todes, von Sterben als Handeln reden? In einer Krise sind Routinen des Selbst- und... more
Vortrag bei BürgerUniversität Coesfeld der Fernuniversität Hagen, 15. Febr. 2017

Kann man angesichts der äußersten und letzten Krise des Menschen, des Todes, von Sterben als Handeln reden? In einer Krise sind Routinen des Selbst- und Weltverständnisses und des Handelns in der Welt ungültig. Doch auch diese Situation muss durch Entscheidung, also handelnd, bewältigt werden. Über den innerlichen Prozess der Sterbenserfahrung kann nur Auskunft geben, wer gestorben ist; andererseits kann nur Auskunft geben, wer noch lebt. In der Vorlesung wird ein schriftlich verfasster Bericht über eine sogenannte Nah-Tod-Erfahrung anhand der Methode der Sequenzanalyse entlang einzelner Formulierungen analysiert und daraufhin befragt, ob sich darin kulturell Besonderes und möglicherweise ein kulturell Allgemeines ausdrückt.
Vortrag auf Einladung im Institutskolloquium des Instituts für Soziologie der Fernuniversität Hagen am 24. Mai 2016 „Passivität steckt im Kern des Aktiven, ein sich Anbilden des Ichs ans Nicht-Ich.“ (Adorno 1964/1977: 601) – Was aber,... more
Vortrag auf Einladung im Institutskolloquium des Instituts für Soziologie der Fernuniversität Hagen am 24. Mai 2016

„Passivität steckt im Kern des Aktiven, ein sich Anbilden des Ichs ans Nicht-Ich.“ (Adorno 1964/1977: 601) – Was aber, wenn das Nicht-Ich nichts ist? wenn die Auflösung der eigenen Welt, die Auflösung aller Gemeinschaft, ja die Auflösung des Ichs bevorsteht? Ist angesichts dieser im Wortsinn ultimativen  Krise des Sterbens dann von Aktivität noch zu reden? Wenn es sich dabei um eine Handlung handelt, so um die finale  des Sterbenden. – Eine Krise stellt eine Entscheidungssituation dar, in der Deutungs- und Handlungsroutinen nicht mehr greifen. Sterben hat für den Sterbenden definitiv diesen Charakter: „Well, I’ve never done this before“, hat laut W. H. Auden Chester Kallman als seine letzten Worte vorgeschlagen (zit. n. Weick 1977: 46). Aber handelt es sich noch um eine Entscheidungssituation, die durch eine Entscheidung, also handelnd, bewältigt werden muss? Und falls ja: Wie kann dieses Handeln untersucht werden, wenn doch die Untersuchung von Handeln voraussetzt, dass es sich objektiviert hat? Eine gründliche Analyse eines Videoprotokolls eines Sterbevorgangs wäre ein Anfang. Aber bei allem leiblichen Ausdruck, den Sterben findet, ist der Prozess der Sterbenserfahrung ein innerlicher, über den nur Auskunft geben könnte, wer nicht gestorben ist. Anhand eines Berichts über eine sogeannte Nah-Tod-Erfahrung wird versucht, diesen Fragen wenigstens näherungsweise nachzugehen.



Literatur
Adorno, Theodor W. (1964/1977): Anmerkungen zum philosophischen Denken. In: ders., Kulturkritik und Gesellschaft II. Eingriffe. Stichworte. Anhang, Frankfurt/M.: Suhrkamp, 599-607
Harper, Douglas (2015): Online Etymology Dictionary. (http://www.etymonline.com)
Loer, Thomas (2004): „Death as the ultimate crisis – dying as the final act“, Vortrag bei der Konferenz „Crises [Annual Meeting of the American Ethnological Society, Atlanta/Georgia, April 22-25, 2004]“, Atlanta 2004
Weick, Karl E. (1977): Organization Design: Organizations as Self-Designing Systems. In: Organizational Dynamics Autumn: 31-46
Vortrag bei BürgerUniversität Coesfeld der Fernuniversität Hagen, 3. Febr. 2016 Die Zahl der Hundehalter in Deutschland – und nicht nur hier – nimmt zu. Schon nahezu immer haben Menschen Hunde gehalten - meist aber als Gebrauchshunde... more
Vortrag bei BürgerUniversität Coesfeld der Fernuniversität Hagen, 3. Febr. 2016

Die Zahl der Hundehalter in Deutschland – und nicht nur hier – nimmt zu. Schon nahezu immer haben Menschen Hunde gehalten - meist aber als Gebrauchshunde im weitesten Sinne. Die Zunahme der Hundehaltung ist jedoch überwiegend der dem Begleithund und seiner sozialen Funktion zuzurechnen. Im Vortrag soll es aber vor allem auch um die Hundehalter gehen. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass Hundehalter in einer Haltung des „Als-Ob“ mit ihren Tieren umgehen. Auf der Basis von Forschungsgesprächen und weiteren Materialien (Photos, Videoaufzeichnungen) wird herausgearbeitet, welche Rolle die Hunde im Leben der Hundehalter spielen und welche Schlüsse sich daraus über unsere Gesellschaft ziehen lassen.
The collection of dzīvesstāsti always was driven at least by two interests: One of them scientific, one of them practical. In the paper to be presented at the conference I will address the dilemma that derives from this multifold interest... more
The collection of dzīvesstāsti always was driven at least by two interests: One of them scientific, one of them practical. In the paper to be presented at the conference I will address the dilemma that derives from this multifold interest in the following way:

After a short outline of the basics of the method of objective hermeneutics I will analyze how dzīvestāsti normally are collected, what kind of frames and influences enter into the production of dzīvestāsti, and how this can and must be controlled methodically.
At least there are two levels of pragmatic framing: A) the type of question that shall be answered by the collection of data, B) the type of conversation interviewer and interviewee are involved in (here the concept of ero-epic conversation  will be introduced); I will make clear how method must deal with these framings.
Then I will tell the difference between the levels of (C) the told and of (D) the interpretation patterns, that enter into the production of dzīvestāsti – (a) the ancient and (b) the actual one –, and will draw methodical conclusions from this difference.
Next I will distinguish between three ways of using the collected dzīvestāsti: analysis, narrative history, and pragmatic history, and the three different ends of these ways: scientific knowledge, historical narrations, interested presentations.
Focusing on the first way I will extend on the analytical process according to the method of objective hermeneutics, and make clear what kind of scientific knowledge we get.
In the next step I will distinguish two main different uses of the knowledge yielded by the methodical analysis: the scientific one and the practical one and try to make clear how method not only can make sure to produce reliable knowledge by analysis but also can serve practical purposes in the way of clinical sociology, which in itself is not science but praxis, nevertheless being scientifically informed and acting in ordinary of the autonomous praxis (dzīvesprakse), provided that it asks for help.

So I will show that the dilemma literally is a di-lemma: a thing with two sides – and that if they are told apart neatly these two sides not necessarily interfere with each other but can be worked out each one according to its own logic, and – furthermore – can mutually benefit.
Vortrag bei der Konferenz der Arbeitsgemeinschaft objektive Hermeneutik, Frankfurt/M., Sept. 1992
Im November 2018 habe ich einen Vorschlag zur terminologischen Klärung bzgl. der Unterscheidung von Lesarten gemacht, den ich aufgrund der bei einer Gedichtanalyse aufgetretenen Schwierigkeit damit, nunmehr in geänderter Form erneuern... more
Im November 2018 habe ich einen Vorschlag zur terminologischen Klärung bzgl. der Unterscheidung von Lesarten gemacht, den ich aufgrund der bei einer Gedichtanalyse aufgetretenen Schwierigkeit damit, nunmehr in geänderter Form erneuern möchte.
Eine Unklarheit im Umgang mit testierbaren Daten wird benannt und beseitigt.
In der Objektiven Hermeneutik werden Lesarten u. a. danach unterschieden, in welchem Verhältnis sie zur zu analysierenden Ausdrucksgestalt stehen. Die erste Unterscheidung ist diejenige danach, ob sie mit der Ausdrucksgestalt kompatibel... more
In der Objektiven Hermeneutik werden Lesarten u. a. danach unterschieden, in welchem Verhältnis sie zur zu analysierenden Ausdrucksgestalt stehen. Die erste Unterscheidung ist diejenige danach, ob sie mit der Ausdrucksgestalt kompatibel sind oder nicht. Dabei können die Lesarten, die nicht mit der Ausdrucksgestalt kompatibel sind, – wenn sie im Zuge der Interpretation überhaupt auftauchen – relativ rasch ausgeschieden werden.
Die in der interpretativen Sozialforschung mittlerweile verbreitete Bezeichnung ‚Sequenzanalyse‘ meint häufig schlicht eine sequentielle Betrachtung von Protokollsegmenten, ohne dass diese in eine entsprechend methodologisch begründete... more
Die in der interpretativen Sozialforschung mittlerweile verbreitete Bezeichnung ‚Sequenzanalyse‘ meint häufig schlicht eine sequentielle Betrachtung von Protokollsegmenten, ohne dass diese in eine entsprechend methodologisch begründete Analyse mündete. – Demgegenüber ist festzuhalten, dass die Sequenzanalyse stets die – durch in der zu untersuchenden Praxis geltende Regeln konstituierten – Optionen zu entwerfen und die realisierte Option zu diesen in Relation zu setzen hat, um die Bedeutung dieser Auswahl bestimmen zu können.
Da in der Objektiven Hermeneutik nach wie vor der – missverständliche – Terminus "objektive Daten" verwendet wird, möchte ich folgende terminologische Klärung zur Diskussion stellen:
on religion and religiosity, on islam and science, on knowledge and experience
Die An-und Abreise mit dem Nachtzug bis bzw. von Poznañ und dann weiter mit dem Regionalzug nach bzw. von Toruñ erwies sich als sehr anregend, erhielt man doch, was für einen Soziologen bei (Kongress-) Reisen stets von Interesse ist,... more
Die An-und Abreise mit dem Nachtzug bis bzw. von Poznañ und dann weiter mit dem Regionalzug nach bzw. von Toruñ erwies sich als sehr anregend, erhielt man doch, was für einen Soziologen bei (Kongress-) Reisen stets von Interesse ist, einen aufschlussreichen Eindruck von Land und Leuten, was in diesem Fall Einblicke in die Geschichte, was hier immer hieß: auch die deutsche Geschichte, ebenso einschloss wie Einblicke in die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung in Polen. …
Deutschlands belächelte Politik der Waffenlieferungen und Sanktionen findet keine klare Linie. So wird Deutschland durch Putins Propaganda genasführt. Um den Kampf gegen Putin durchzuhalten, muss sich Deutschland jetzt einigen Fragen... more
Deutschlands belächelte Politik der Waffenlieferungen und Sanktionen findet keine klare Linie. So wird Deutschland durch Putins Propaganda genasführt. Um den Kampf gegen Putin durchzuhalten, muss sich Deutschland jetzt einigen Fragen stellen. Für Links auf dieser Seite erhält FOCUS online ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit gekennzeichnete. Mehr Infos(https://www.focus.de/deals/faq-erloesmodelle-bei-focus-online_id_13469370.html) "Es gilt ein Satz, den der Bundeskanzler und auch der Rest der Bundesregierung […] immer wieder gesagt hat: Die Sanktionen gegen Russland müssen Putin härter treffen als sie uns treffen." (Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär, am 19. Juli). Diese Aussage-unterschiedlich formuliert-ist zu der Richtlinie für die Sanktionen Deutschlands gegen Russland geworden. Die prominentesten Vertreter der Regierungsparteien gehen ihr angesichts der Gasknappheit und Inflation immer häufiger auf den Leim: Jürgen Trittin, Grüne, hat sie am 25. Februar dieses Jahres als erster geäußert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, SPD, formulierte sie am 12. April. Zwei Tage später folgte Christian Lindner, FDP-Chef und Bundesfinanzminister. Kanzler Olaf Scholz, SPD, wiederholte sie in seiner Rede zum 8. Mai und in einem Interview bekannte sich am 10. Juli Robert Habeck zu ihr, grüner Wirtschafts-und Energieminister. Spannend, aber gerade keine Zeit? Jetzt Artikel für später in "Pocket" speichern(https://getpocket.com/) Uwe Grundhöfer ist Diplom-Volkswirt und Dr. Thomas Loer ist habilitierter Soziologe. Der Text basiert auf einer wissenschaftlichen Abhandlung, die unter "Zeitzeichen" in der neuesten Ausgabe von "Sozialer Sinn, Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung" erschienen ist-Titel: "Verkehrte Ökonomie, negative Reziprozität oder Politik? Über Deutschlands Beziehung zu Russland und zu sich selbst". Zu finden unter der Verlagsadresse: https://www.degruyter.com /document/
Deutschlands belächelte Politik der Waffenlieferungen und Sanktionen findet keine klare Linie. So wird Deutschland durch Putins Propaganda genasführt. Um den Kampf gegen Putin durchzuhalten, muss sich Deutschland jetzt einigen Fragen... more
Deutschlands belächelte Politik der Waffenlieferungen und Sanktionen findet keine klare Linie. So wird Deutschland durch Putins Propaganda genasführt. Um den Kampf gegen Putin durchzuhalten, muss sich Deutschland jetzt einigen Fragen stellen.
Etwas kurioses Interview mit dem online-Magazin Novelle (http://novelle.wtf/) über das Bedingungslose Grundeinkommen.
Research Interests:
Loer, Thomas; Ratzki, Anne; Herz, Otto; Miller, Reinhold; Posse, Norbert; Priebe, Botho; Schratz, Michael (2000): Entwickeln statt vermessen. Lernwege zu einer guten Schule – 10 Thesen. In: Bildungs- und Förderungswerk der Gewerkschaft... more
Loer, Thomas; Ratzki, Anne; Herz, Otto; Miller, Reinhold; Posse, Norbert; Priebe, Botho; Schratz, Michael (2000): Entwickeln statt vermessen. Lernwege zu einer guten Schule – 10 Thesen. In: Bildungs- und Förderungswerk der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im DGB e. V. (ed.), Was leisten Leistungsvergleiche (nicht)?, Frankfurt/M.: Bildungs- und Förderungswerk der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im DGB e. V., 137-141
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Auszüge veröffentlicht in der Sendung ‚Hintergrund Politik‘ des Deutschlandfunks am Freitag, dem 26. November 2004 und auf der zugehörigen Homepage
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Leserbrief
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