Die AGOH führt mindestens einmal im Jahr eine zweitägige „Arbeitstagung“ durch. Diese findet in der Regel Anfang September an wechselnden Orten, mit oder ohne Themenschwerpunkt statt. Sie dient vorrangig dem fachwissenschaftlichen Austausch über laufende Forschungen („Work in Progress“) der Mitglieder, steht aber auch Nichtmitgliedern offen. Als „Arbeitstagung“ besteht ihr Sinn vorwiegend darin, Gelegenheit zur Diskussion offener Methodenprobleme sowie laufender Forschungsarbeiten zu bieten. Es geht also bei unseren Tagungen nicht um die Präsentation fertiger Forschungsergebnisse. Eine Besonderheit liegt darin, dass den Referenten weitaus mehr Zeit als sonst bei Tagungen üblich zur Verfügung steht, um ihre Analysen zu entwickeln und darzustellen. Damit soll dem Umstand Rechnung getragen werden, dass Forschungsarbeiten, die auf fallrekonstruktiven Sequenzanalysen beruhen, sich in zeitknappen Kurzvorträgen nicht sinnvoll darlegen lassen. Vortragende erhalten in der Regel etwa eineinviertel Stunden Zeit (einschließlich Diskussion).
Auf Initiative von Mitgliedern können aber auch größere themenzentrierte Tagungen stattfinden. Sie dienen dem Zweck, thematisch verwandte Arbeiten gebündelt zu verhandeln und interessante Forschungsergebnisse, die sich aus einem gegenstandsspezifischen Forschungsschwerpunkt der Objektiven Hermeneutik ergeben haben, in die geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Fachöffentlichkeiten hineinzutragen und einer breiteren Kritik auszusetzen. Hierzu werden auch Wissenschaftler eingeladen, die nicht mit der Objektiven Hermeneutik arbeiten. Angestrebt wird jeweils, die wichtigsten und besten Vorträge dieser Veranstaltungen in einem Band zusammenzufassen, ergänzt um Aufsätze aus geeigneten Diplom-, Doktor- oder Habilitationsarbeiten; auf diese Weise sollen die aktuellen Beiträge aus der Objektiven Hermeneutik zum jeweiligen Fachgebiet einer breiteren Öffentlichkeit vorgelegt werden.